2023
Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?
Junior-Wissensbücher
Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind. Schon immer rankten sich mythische Geschichten rund um Winde und Stürme. In »Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?« geht es allerdings mehr um handfeste Fakten. Und davon jede Menge und höchst außergewöhnliche. Kindgerecht werden diese anhand einer kunstvoll gestalteten Reise rund um den Globus seinen Lesern und Leserinnen vermittelt. Welche Arten von Winden gibt es und wo kommen sie vor, wie nutzt der Mensch seine Energie und wie die Tiere seine Kraft? Welche Bedeutung haben die Winde in der Schifffahrt, für den Flugverkehr und für die Energiegewinnung? All diese Fragen beantwortet die bereits vielfach ausgezeichnete Künstlerin Olga Fadejewa, die ihr Handwerk an der Academy of Fine Arts in St. Petersburg studiert hat.
Fadejewa, Olga
Magellan, ab 5
Stumme Erde. Warum wir die Insekten retten müssen
Naturwissenschaft/Technik
Stumme Erde. Warum wir die Insekten retten müssen
Insekten verrichten trotz ihrer geringen Größe umfangreiche Arbeiten auf unserer Erde: Sie entsorgen Abfälle, bestäuben Pflanzen, ernähren unzählige Tierarten und halten Schädlinge in Schach. Dennoch wird ihr Beitrag kaum wahrgenommen und Tag für Tag sterben hunderte Arten aus. Was bedeutet ihr Verschwinden für uns Menschen? Dave Goulson zeichnet das Bild von diesem Niedergang der Insekten – verursacht etwa durch den Einsatz von Pestiziden. Zudem beschäftigt sich Goulson mit bislang wenig erforschten Aspekten der Entomologie wie die Auswirkungen von invasiven Arten, Elektrosmog oder dem Klimawandel. Im letzten Teil nimmt der Autor vorweg, was passieren wird, sollte das Insektensterben nicht gestoppt werden: Ein Leben ohne Himbeeren und Schokolade ist da noch ein weniger schlimmes Schreckensszenario. Globale Hungersnöte dagegen sind die ernste Folge des Insektensterbens – aufgrund mangelnder Bestäubung könnte sich das Pflanzenwachstum massiv reduzieren.
David Goulson studierte an Universität Oxford und wurde mit einer Arbeit über Schmetterlinge promoviert. Nach Stationen in Southampton und im schottischen Stirling, wechselte er 2010 an die University of Sussex.
Goulson, Dave
Hanser
Gefährlicher Glaube. Die radikale Gedankenwelt der Esoterik
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Gefährlicher Glaube. Die radikale Gedankenwelt der Esoterik
In einer Zeit voller Umbrüche und Veränderungen suchen viele Menschen Halt und Orientierung in Verschwörungstheorien. Aber auch esoterische Welterklärungsmodelle boomen: Horoskope verraten, was die eigene Zukunft bringen wird. Der spirituelle Heiler wird zur Leitfigur. Der Esoterikmarkt boomt. Dabei wird dieser Bereich in der öffentlichen Wahrnehmung oft wenig wahrgenommen. Ist der Glaube an unsichtbare Kräfte, die unser Leben in die richtige Bahn lenken sollen, nur eine harmlose Spinnerei? Oder bringt der Esoterik-Trend gefährlichere Risiken mit sich, als es auf den ersten Blick erscheinen mag? Mit einem jährlichen Umsatz von 20 Milliarden Euro ist der Esoterik-Markt nämlich für Verschwörungstheoretiker/innen eine wichtige wirtschaftliche Größe. Deshalb wird hier aggressiv Stimmung gemacht, um diesen Trend für sich zu nutzen. Hier werden übliche Feindbilder der Verschwörungsideologien geschürt, was zunehmend eine Gefahr für den demokratischen Gesellschaftskonsens bildet.
Die Psychologin Pia Lamberty leitet den gemeinnützigen Thinktank CeMAS, der interdisziplinäre Expertise zu Themen wie Verschwörungsideologien, Antisemitismus und Rechtsextremismus bündelt. Zuvor war sie an den Universitäten Köln, Mainz und Beer Sheva (Israel) forschend tätig. Katharina Nocun hat Wirtschafts- und Politikwissenschaften in Münster und Hamburg studiert. Die Publizistin beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld von Digitalisierung, Demokratie und Desinformation, wovon auch ihr erstes Buch »Die Daten, die ich rief« (Bastei Lübbe, 2018) handelt.
Lamberty, Pia | Nocun, Katharina
Quadriga
Was ist Krieg?
Junior-Wissensbücher
Was ist Krieg?
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sind Kinder tagtäglich mit Bildern und Berichten aus dem Kriegsgebiet konfrontiert; naturgemäß ergibt sich daraus eine Menge an Fragen. »Was ist Krieg?« ist ein umfangreiches und tiefgehendes Wissensbuch, das versucht, all diese Fragen sachlich, verantwortungsbewusst und mit viel Sensibilität zu erklären. Geschichte, Technik, Völkerrechte, Militärmächte, die NATO, Friedensvermittlung bis zu den Folgen eines Krieges – es wurde hier tatsächlich an alles gedacht. Zwei Dossiers am Ende behandeln separat den Syrienkrieg und den Krieg in der Ukraine.
Der Grafiker, Illustrator und Autor Eduard Altarriba lebt in der Nähe von Barcelona. In seinen Büchern zu Krieg und Migration widmet er sich leidenschaftlich und mit fundierter Recherche wichtigen Themen mit dem Ziel, Kindern schwierige soziale Realitäten verständlich zu machen.
Altarriba, Eduard
Beltz & Gelberg, ab 8
Das Fluchtparadox
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Das Fluchtparadox
Laudatio
Kohlenbergers detaillierte Analyse des Umgangs mit Vertriebenen zeichnet die historischen und gegenwärtigen Entwicklungen aus rechtlicher, gesellschaftlicher und individueller Perspektive nach und zeigt, wie wir zu einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik kommen könnten. Das Ergebnis ihrer wissenschaftlich ausgreifend untermauerten analytischen Studie: Flucht ist traumatisierend — und paradox: Man sucht Sicherheit, muss dafür aber sein Leben aufs Spiel setzen. Und muss Recht brechen, nämlich »illegal« Grenzen passieren, um zu seinem Recht auf Asyl zu kommen. So ist dieses Thema von zahlreichen Widersprüchlichkeiten geprägt, die eine Lösung der Flüchtlingsfrage geradezu verunmöglichen. »Das Fluchtparadox« erörtert diese Widersprüchlichkeiten, die seit geraumer Zeit in Europa bewusst als politische Instrumente eingesetzt werden und sich zu einem größeren System zusammenfügen. Kohlenberger beschreibt sie im weiteren Sinn auch als Legitimationspraktiken, die den Status quo als gegeben und neutralisiert darstellen. Werden sie jedoch als Netze von Bedeutungen erkannt, können sie aufgelöst und schließlich auch als lösbar verstanden werden. Dabei fordert Kohlenberger, theoretisch fundiert durch Hannah Arendts Proklamation gegen die Banalität des Bösen und instruktiv Bezug nehmend auf Theorien des Soziologen Zygmunt Bauman, geltendes Recht umzusetzen.
Judith Kohlenberger ist Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin am Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Herbst 2015 war sie an einer der europaweit ersten Studien zur großen Fluchtbewegung beteiligt. Sie wurde 2019 mit dem Kurt-Rothschild- Preis des Dr.-Karl-Renner-Instituts und 2021 mit dem Förderpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
Kohlenberger, Judith
Kremayr & Scheriau
Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit
David Graeber, Anthropologe, und David Wengrow, Archäologe, beschreiben in ihrer Menschheitsgeschichte, wie sich die Anfänge unserer Zivilisation mit der Zukunft der Menschheit neu denken und verbinden lässt. Sie revidieren unser bisheriges Menschenbild: Über Jahrtausende hinweg, schon lange vor der Aufklärung, wurde schon jede erdenkliche Form sozialer Organisation erfunden und nach Freiheit, Wissen und Glück gestrebt. So halten sie den angeblich universellen Umschwung um ca. 9.000 v. Chr. vom Jäger-und-Sammler-Dasein zur landwirtschaftlichen Zivilisation samt entsprechendem Primat des Privatbesitzes und der somit notwendigen Verwaltung und Sozialhierarchie, weder für natürlich noch unvermeidlich. Graeber und Wengrow zeigen zudem, wie stark indigene Perspektiven das westliche Denken beeinflusst haben und wie gewinnbringend ihre Rückgewinnung sein kann.
David Graeber war Professor für Anthropologie an der London School of Economics und Autor der Weltbestseller »Schulden«, »Bullshit Jobs« und »Bürokratie» sowie Vordenker von »Occupy Wall Street«. Er starb überraschend 2020 in Venedig. David Wengrow studierte Archäologie und Anthropologie in Oxford und unterrichtet Vergleichende Archäologie an der Universität London. Er leitete Forschungen in Afrika und dem Mittleren Osten und gilt als einer der führenden Vertreter der »World Archaeology«.
Graeber, David | Wengrow, David
Klett-Cotta
The Journey of Humanity – Die Reise der Menschheit durch die Jahrtausende. Über die Entstehung von Wohlstand und Ungleichheit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
The Journey of Humanity – Die Reise der Menschheit durch die Jahrtausende. Über die Entstehung von Wohlstand und Ungleichheit
Oded Galor lüftet das Geheimnis von Wohlstand und Ungleichheit, indem er die Geschichte der Menschheit vom Beginn bis heute neu erzählt: Warum sind wir Menschen die einzige Spezies, die dem allein auf Selbsterhaltung fokussierten Dasein entkommen ist? Wieso lebte die Masse noch bis Ende des 18. Jh. in Armut, wie gelang der Übergang von Stagnation zu Wachstum? Wie haben es die Menschen zu ihrem enormen Wohlstand geschafft? Und warum ist dieser Wohlstand auf der Welt so ungleich verteilt? Galor verschmilzt Ideen aus der Wirtschaftswissenschaft mit Erkenntnissen aus Anthropologie, Geschichte und den Naturwissenschaften und liefert erstmals eine allumfassende, evidenzbasierte Theorie: Denn er nimmt dazu die gesamte Menschheitsgeschichte in den Blick: Fortschritt bemisst dieser Ökonom nicht in Konjunkturzyklen, sondern in Epochen.
Oded Galor ist Wirtschaftswissenschaftler an der Brown University, Rhode Island. Seine Forschungsschwerpunkte liegen insbesondere im Bereich Wirtschaftswachstum. Er war Herausgeber des Journal of Economic Growth und des Journal of Population Economics.
Galor, Oded
dtv
»Ich gehörte nirgendwohin.« Kinderleben nach dem Holocaust
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
»Ich gehörte nirgendwohin.« Kinderleben nach dem Holocaust
Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie daher lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Zeitzeug/innen gefunden. In ihrer Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf ihren Wegen aus den Trümmern ins Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und schockierende Geschichten ans Licht. Ihre Befunde zwingen dazu, die Annahmen über die Folgen von Traumata und die Natur des Gedächtnisses zu revidieren.
Rebecca Clifford, geboren 1974 in der kanadischen Provinz Ontario, promovierte an der Universität Oxford und ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der University of Swansea in Wales.
Clifford, Rebecca
Suhrkamp
Exit. Warum Menschen aufbrechen
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Exit. Warum Menschen aufbrechen
Heute brechen immer mehr Menschen auf, um ihr Glück dauerhaft in anderen Ländern zu suchen. Was macht das mit ihrer Heimat – und was folgt daraus für die reichen Zielländer im globalen Norden? Der Soziologe Thomas Faist bringt Licht ins Dunkel – und räumt mit einigen grassierenden Mythen zur globalen Migration im 21. Jahrhundert auf. Migration ist zum politischen Massenphänomen der Zeit – vor allem im globalen Süden. Die massenhafte Abwanderung aus verarmten Regionen verschärft sich nicht zuletzt infolge des Klimawandels. Dadurch entstehen sowohl in den Immigrations- als auch in den Emigrationsländern neue politische Konfliktkonstellationen. Die Fragmentierung der europäischen Parteienlandschaft etwa wäre ohne die globale Migration im 21. Jahrhundert undenkbar. Auf der anderen Seite wird die weltweite soziale Ungleichheit durch immer rigidere Migrationsregime zementiert statt abgemildert. Es bedarf folglich einer neuen, fairen Migrationspolitik, um den Exit im globalen Süden in eine für alle Beteiligten gewinnbringende Mobilität zu lenken.
Thomas Faist, einer der führenden Migrationsexperten in Europa, ist Professor für Transnationale Beziehungen, Entwicklungs- und Migrationssoziologie an der Universität Bielefeld. Faist ist Mitglied im Rat für Migration und wurde 2020 in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.
Faist, Thomas
C.H.Beck
Freud – Adler – Frankl. Die Wiener Welt der Seelenforschung
Medizin/Biologie
Freud – Adler – Frankl. Die Wiener Welt der Seelenforschung
Die Begründer der drei Wiener Schulen der Psychotherapie: Sigmund Freud, Alfred Adler und Viktor Frankl. Zwar auf unterschiedliche Weise, aber dennoch gleich bedeutsam eröffneten diese drei angesehenen Persönlichkeiten der Psychologie den Weg zu vielen essenziellen Erkenntnissen, die heutzutage die Basis für einige psychologische Praktiken stellen. Ihre Ansätze für die Seelenforschung waren jedoch unterschiedlich: Freud widmete sich der Psychoanalyse, Adler beschäftigte sich mit der Individualpsychologie und Frankl begründete die Logotherapie sowie die Existenzanalyse. Doch was steckt hinter diesen Charakteren abgesehen von ihrer bemerkenswerten Arbeit? Unter welchen Umständen sind sie aufgewachsen und welche Auswirkungen hatte das auf ihr Leben? Mit diesen und weiteren Fragen setzen sich Leidinger, Rapp und Mosser-Schuöcker in diesem Buch auseinander.
Hannes Leidinger ist Dozent an der Universität Wien und lehrt und forscht auch international an anderen Universitäten. Christian Rapp lehrt ebenfalls an verschiedenen Hochschulen und ist zudem Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich. Birgit Mosser-Schuöcker arbeitet als Juristin und Autorin unter anderem beim ORF.
Leidinger, Hannes | Rapp, Christian | Mosser-Schuöcker, Birgit
Residenz
Ein T-Rex namens Sue
Junior-Wissensbücher
Ein T-Rex namens Sue
Neben den vielen Forschern gibt es auch jede Menge Forscherinnen. Und das natürlich auch in der Paläontologie. Diese Forscherinnen haben zum Wissen, das wir heute über Dinosaurier haben, wesentlich beigetragen. »Ein T-Rex namens Sue« erzählt viel Wissenswertes und Spannendes über die Arbeit dieser Frauen, wie beispielsweise Sue Hendrickson, die ein komplettes Skelett eines Tyrannosaurus Rex entdeckte, Jingmai O’Connor, die sich auf gefiederte Raubsaurier spezialisiert hat, oder Mary Anning, die ihren ersten Meeressaurier im Alter von 12 Jahren entdeckte – dieser Forscherdrang hat sie nicht mehr losgelassen, und schließlich findet sie den ersten Flugsaurier Großbritanniens.
Birk Grüling ist Wissenschaftsjournalist und interessiert sich leidenschaftlich für ausgestorbene Tiere und versunkene Kulturen. Die Bilder stammen von Lucia Zamolo, die an der Münster School of Design mit den Schwerpunkten Illustration und Kommunikationsdesign studierte.
Grüling, Birk | Zamolo, Lucia
Klett Kinderbuch, ab 8
Schau wie schlau. Bionik: wenn Natur die Technik beflügelt
Junior-Wissensbücher
Schau wie schlau. Bionik: wenn Natur die Technik beflügelt
Melanie Laibl wurde 2019 mit dem »Wissenschaftsbuch des Jahres« für ihr Buch »So ein Mist« ausgezeichnet. Diesmal geht sie dem Feld der Bionik – der Verbindung aus BIOlogie und TechNIK – mit Augenzwinkern und gleichzeitig dem notwendigen Sachwissen auf den Grund. Die studierte Übersetzerin und Kommunikationswissenschaftlerin stellt uns all jene technischen Entwicklungen und Entdeckungen vor, die von der Natur und ihren beeindruckenden Funktionsweisen, genialen Kreisläufen und passgenauen Abstimmungen inspiriert wurden. Die Haft-Kraft von Gecko-Füßen, das Abperlen der Lotus-Pflanze und die Effizienz der Klette sind dabei nur die bekanntesten von unzähligen Beispielen. In vier Großkapitel gegliedert (Tiere, Pflanzen, Mineralien und Mensch) und jeweils von wichtigen VertreterInnen aus Wissenschaft und Forschung eingeleitet, wird von den natürlichen Vorbildern ausgegangen und zum genauen Beobachten und Entdecken animiert.
Laibl, Melanie | Vogl, Lukas
Tyrolia, ab 9
Das narrative Gehirn. Was unsere Neuronen erzählen
Medizin/Biologie
Das narrative Gehirn. Was unsere Neuronen erzählen
Laudatio Erzählstrukturen begegnen uns überall: In Unterhaltungen, Träumen, Literatur und vielem mehr. Fritz Breithaupts Buch beschäftigt sich mit den Auswirkungen von solchen Narrativen auf das Gehirn: Das Fundament seiner Forschung bilden umfangreiche Untersuchungsreihen zu der Frage, wie Erzählungen sich verändern, wenn sie weitererzählt werden. Das Ergebnis dieser klugen und empirisch breiten Studie, die zugleich eine Theorie zur Evolutionsgeschichte des Erzählens bildet: Erzählvorgänge erfüllen wichtige soziale Funktionen, da vor allem die Emotionen, die Geschichten hervorrufen, in Erinnerung bleiben. Erzählen ist somit nicht nur bloß wohltuend, sondern es verhilft auch zu sinnstiftenden Denk- und Lebensformen und dient zudem als Bewältigungsmethode für tragische Ereignisse. Narratives Denken macht hiernach glücklich und ermöglicht Empathie mit anderen Lebewesen. Fiktionale schöpferische Welten sind somit anthropologisch unverzichtbar: Sie ermöglichen die Identifikation mit Anderen, fördern und schulen Empathie, bündeln Aufmerksamkeit und brechen starre Rollenmuster auf. Das zeigt Breithaupt eindrücklich in diesem gewichtigen Beitrag zur Narratologie und Neurobiologie.
Fritz Breithaupt, 1967 in Meersburg am Bodensee geboren, lehrt seit 1996 an der Indiana University in Bloomington, USA, seit 2010 als Ordinarius für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaften sowie als Affiliate Professor für Kognitionswissenschaften. Er leitet dort das Experimental Humanities Lab.
Breithaupt, Fritz
Suhrkamp
Zwölf Cäsaren. Gesichter der Macht von der Antike bis in die Moderne
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Zwölf Cäsaren. Gesichter der Macht von der Antike bis in die Moderne
Wie sieht das Gesicht der Macht aus? Und wie reagieren wir auf diese Abbilder von Politikern, die wir fürchten oder gar hassen? Vor dem Hintergrund der aktuellen Denkmalstürze erzählt Mary Beard von den römischen Kaisern und ihrem Nachleben in späteren Generationen. Beard unternimmt eine Reise durch zwei Jahrtausende Kunst- und Kulturgeschichte: Ausgehend von den kaiserlichen Porträts und Skulpturen der römischen Politik, erzählt sie von fluiden Identitäten, beabsichtigten und unbeabsichtigten Verwechslungen und grotesken Fälschungen. So rekonstruiert sie Tizians verlorenes Kaiserzimmer und erkundet die Cäsarenteppiche Heinrichs VIII. Die Althistorikerin macht sichtbar, wie die römischen Kaiser in den Kunstwerken der Renaissance fortlebten und in welcher Form sie im 19. Jahrhundert auftauchen und bis in die Gegenwart erhalten bleiben: Wieso werden glücklose Herrscher als Neros karikiert? Warum gilt der Lorbeerkranz siegreicher Cäsaren weiterhin als Erfolgssymbol?
Mary Beard lehrt seit 2004 als Professorin für Altertumskunde an der Universität Cambridge. Zudem ist sie Mitherausgeberin des Times Literary Supplement sowie Moderatorin der BBC-Serie »Meet the Romans«.
Beard, Mary
Propyläen
Quallen altern rückwärts. Was wir von der Natur über ein langes Leben lernen können
Medizin/Biologie
Quallen altern rückwärts. Was wir von der Natur über ein langes Leben lernen können
Bei einem Experiment in der Vergangenheit wurde Männern ein Medikament verabreicht, das ihren Alterungsprozess zurückgesetzt hat. Seitdem herrscht Ruhe um die neue Innovation, aber die Sehnsucht der Menschen nach einem langen und jugendhaften Leben ist weiterhin groß. Im Gegensatz zu anderen Lebewesen und Organismen hat der Mensch eine relativ kurze Lebensspanne. Anders verhält es sich bei Turritopis, einer sehr kleinen Quallenspezies, die sich bei Gefahren zurück in das Polypenstadium versetzen kann und dadurch benahe unendlich lange lebt. Auch die Kalifornischen Redwoods können um die 5000 Jahre alt werden und bestimmte Bakterien sogar unbegrenzt leben. Veranlasst durch derartige Naturgegebenheiten macht sich Nicklas Brendborg auf die Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit und der Entschleunigung der Alltagsprozesse. Auf dem Weg dahin klärt er Altersmythen auf und demonstriert vergangene Experimente mit demselben Ziel.
Der Postdoktorand Nicklas Brendborg ist ein Nachwuchstalent des Novo Nordisk International Talent Programm und feiert mit diesem Titel sein Debüt.
Brendborg, Nicklas
Eichborn
Momentum. November 1942 – wie sich das Schicksal der Welt entschied
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Momentum. November 1942 – wie sich das Schicksal der Welt entschied
Im November 1942 kommt es gleich auf mehreren Kriegsschauplätzen zur Entscheidung: in El Alamein, auf der Pazifikinsel Guadalcanal; in Stalingrad. Das epische Geschichtswerk führt von der Wüste Nordafrikas bis in die Kälte Russlands, von fernen Inseln im Westpazifik bis in die deutsche Hauptstadt. Peter Englund erzählt die Wende(n) des Zweiten Weltkriegs aus der Sicht derjenigen, die diesen Krieg erlebt haben: Sophie Scholl, Ernst Jünger oder Albert Camus, aber u. a. auch ein deutscher U-Boot-Kommandant im Südatlantik, ein zwölfjähriges Mädchen in Shanghai, ein sowjetischer Infanterist in Stalingrad, ein Partisan in den belarussischen Wäldern, eine Journalistin in Berlin, eine Hausfrau auf Long Island. So wird in Einzelschicksalen die existenzielle Dimension des Krieges erfahrbar gemacht.
Peter Englund arbeitete als Kriegsreporter und lehrte Geschichte in Uppsala und wurde 2001 Professor für Historische Narratologie Dramatischen Institut Stockholm. Von 2009 bis 2015 war er Ständiger Sekretär der Schwedischen Akademie, die den Nobelpreis vergibt.
Englund, Peter
Rowohlt Berlin
Sam und die Evolution. Eine kurze Geschichte der Evolutionsbiologie
Junior-Wissensbücher
Sam und die Evolution. Eine kurze Geschichte der Evolutionsbiologie
Eine Wanderung, eine falsche Abzweigung, ein gefundener Käfer – das ist der Ausgangspunkt dafür, dass sich der Jugendliche Sam für Evolutionsbiologie zu interessieren beginnt. Denn seine Käferart hat vor ihm noch niemand entdeckt. Aber wie ist das möglich, im 21. Jahrhundert? Begleitet von seiner Mutter, die selbst Naturwissenschafterin ist, begibt sich Sam zum Ursprung von allem Leben. Beginnend vor über 2300 Jahren in der Antike bei Aristoteles, geht es unter anderem über Carl von Linné, Gregor Mendel sowie natürlich Charles Robert Darwin weiter und hört bei den zeitgenössischen Evolutionsbiologinnen Barbara Rosemary Grant und Katie Peichel auf. Eingebettet in die Geschichte rund um Sam und seine Mutter gibt die Biologin, Schriftstellerin und Übersetzerin Andrea Grill einen Überblick über die Entwicklung der Evolutionsbiologie. In zehn Großkapiteln bringt sie zentrale Themen und wegweisende Personen zusammen, stellt sie in den Kontext ihrer jeweiligen Zeit, erklärt grundlegende Begrifflichkeiten sowie wesentliche Theorien und Erkenntnisse.
Grill, Andrea | Schöbitz, Raffaela
Tyrolia, ab 11
Der Klub der Krokodile. Alles über Alligatoren, Kaimane und Co
Junior-Wissensbücher
Der Klub der Krokodile. Alles über Alligatoren, Kaimane und Co
25 verschiedene Arten von Krokodilen und Aligatoren werden in »Der Klub der Krokodile« vorgestellt. Das durchdacht und logisch aufgebaute Buch erzählt anhand der anschaulichen Illustrationen viel Wissenswertes über Anatomie, Kinderstube, Jagdverhalten und dem Sozialleben der gefährlichen Schuppentiere, die so flink im Wasser sind wie träge an Land. Aber auch Krokodilgöttern und Legenden wird ein Kapitel gewidmet, und wir erfahren, was es mit dem Begriff der „Krokodilstränen“ auf sich hat. Dass es auch tatsächlich berühmte Krokodile gibt und warum man diese wunderbaren Tiere unbedingt schützen muss, behandelt der letzte Abschnitt des Buches. Autor Owen Davey lebt in Leicester, Großbritannien und wurde bereits für seine »Affenbande“ mit dem Emys-Sachbuchpreis ausgezeichnet.
Davey, Owen
Knesebeck, ab 6
T wie Testosteron. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet
Medizin/Biologie
T wie Testosteron. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet
Testosteron fungiert als Vereiniger und Spalter der Gesellschaft zugleich. Auftreten und Abwesenheit des Hormons sollen als Indikator für Männlichkeit und Weiblichkeit stehen. Doch können Geschlechter und Geschlechternormen einzig und allein durch dieses Hormon bestimmt werden? Carole K. Hooven erkennt, dass biologische Unterschiede zwar existieren, aber erhebliche Differenzen erst durch gesellschaftlich-bedingte Geschlechterzuschreibungen entstehen. Vor allem durch das Patriarchat kommt es zu einschränkenden Geschlechternormen, die in keiner Relation zu dem Hormon Testosteron stehen. Umso mehr Wissen uns zu dem geschlechtertrennenden Hormon zur Verfügung steht, desto besser lernen wir unseren Körper und dementsprechend unser Geschlecht kennen, wodurch wir uns von aufgedrängten Normen lösen. Da sich ein Individuum durch eine komplexe Kombination aus Genen, Hormonen, dem sozialen Umfeld und Lebenserfahrungen ergibt, verläuft ein Geschlechterverständins keinesfalls einfach.
Dr. Carole Hooven erforscht das Verhalten im Hinblick auf endokrinologische Hirnstrukturen und auch biologische, physische und verhaltenstechnische Geschlechterdifferenzen. Zurzeit ist sie Dozentin an der Havard University und erhielt mehrmals Lehrpreise für ihre Kurse.
Hooven, Carole K.
Ullstein
Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt
Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, fragt sich Ed Yong. So begegnen die Leser/innen hier Käfern, die von Feuer angezogen werden, Schildkröten, die die Magnetfelder der Erde aufspüren können und Fische, die Flüsse mit elektrischen Botschaften füllen. Man erfährt, dass die Schuppen im Gesicht eines Krokodils so berührungsempfindlich sind wie die Fingerspitzen eines verliebten Menschen; dass der Riesenkalmar mit seinen fußballgroßen Augen seinen Feind, den Pottwal, erkennen kann; warum Blätter synchron zum Rhythmus der unhörbaren Gesänge balzender Buckelzikaden vibrieren und was für einen komplexen Sehsinn Kammmuscheln besitzen. Yong deckt auf, was Bienen in Blüten sehen und was Singvögel in ihren Melodien hören. Doch die Sinne der Tiere sind in Gefahr: Der Mensch bringt sie durch Lichtverschmutzung, Lärm und andere Reizüberflutungen aus dem Gleichgewicht und gefährdet so die Artenvielfalt.
Der studierte Biochemiker Ed Yong ist seit 2015 Wissenschaftsreporter beim US-Magazin The Atlantic. 2021 erhielt er für seine Berichterstattung zur COVID-19-Pandemie den Pulitzer-Preis.
Yong, Ed
Kunstmann
Was ist ein Fluss?
Junior-Wissensbücher
Was ist ein Fluss?
»Was ist ein Fluss?« Dieser Frage stellt ein kleines Kind seiner Großmutter. Diese beginnt zu erzählen, und wir folgen Seite für Seite staunend ihren Ausführungen, Erklärungen und Erzählungen. Dabei gibt es so einige faszinierende und atemberaubende Naturschauspiele zu sehen und zu entdecken, Fischarten, die älter sind als Dinosaurier und Flussnamen, die von Sprachen stammen, die längst nicht mehr gesprochen werden. Doch Flüsse sind mehr als nur Natur – sie sind lebendige Geschichte, Zeugen vielfältiger Konflikte, Treffpunkt von Pilgern und Eroberern und Muse unzähliger Poeten. Die in der litauischen Hauptstadt Vilnius lebende, preisgekrönte Illustratorin Monika Vaicenavičienė vereint in ihrem Buch geografische, historische und mythologische Bezüge und setzt mit ihren persönlichen Beobachtungen und dem poetischen Erzählstil noch die Kirsche auf das Sahnehäubchen.
Vaicenaviciené, Monika
Knesebeck, ab 5
Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren
Medizin/Biologie
Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren
Durch die Pandemie standen wir in den letzten Jahren vor vielzähligen Herausforderungen und Hürden, doch die Wissenschaft arbeitete auf Hochtouren, um nutzbare Gegenmittel zu produzieren. Eine bisher ungängige Problemlösung ist dabei entstanden, nämlich der RNA-Impfstoff. Durch diese Art der Krankheitsbekämpfung eröffnen sich der Medizin neue Türen zur Bewältigung allgegenwärtiger und bisher zukunftsaussichtsloser Krankheiten. Bereits vor der Covid-Impfung kämpften einige Wissenschaftler für die Durchsetzung der Ribonukleinsäure, wobei sie erfolgslos blieben. Später wurde klar, dass RNA als Informationslieferant ein vielschichtiges und maßgebendes Mittel für das Bekämpfen von Krankheiten sein kann. Dieser Stoff bietet mächtiges Potenzial, um Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen erfolgreich entgegenwirken zu können. Auch wenn bisher nur Teilerfolge bezüglich Krebszellen auszumachen sind, sind Edda Grabar und Ulrich Bahnsen optimistisch für die Zukunft.
Edda Grabar und Ulrich Bahnsen sind Wissenschaftsjournalist/innen und arbeiteten u. a. für Die Zeit. Grabar wurden mehrere Auszeichnungen verliehen und sie hielt diverse Vorträge an der Harvard University. Bahnsen erhielt den Medienpreis Deutsche Gesellschaft für Neurologie und den Best Cancer Reporter Award.
Grabar, Edda | Bahnsen, Ulrich
Quadriga
Das rationale Tier. Eine kognitionsbiologische Spurensuche
Medizin/Biologie
Das rationale Tier. Eine kognitionsbiologische Spurensuche
Kann man nichtmenschlichen Lebewesen Rationalität und Bewusstsein in einem anspruchsvollen Sinn zugestehen? Ludwig Huber zieht in diesem Buch die Bilanz des gegenwärtigen Stands der Kognitionsforschung zum tierischen Denken. Mittels zahlreicher Abbildungen erklärt er die wichtigsten Experimente und Beobachtungen und vermittelt so, was Affen, Hunde, Bienen, Krähen, Pfeilgiftfrösche, Schildkröten oder Kraken alles können: Werkzeuge gebrauchen und herstellen, kommunizieren, planen, Gedanken lesen und vieles mehr. Huber will aber nicht nur zeigen, was wir heute über den Geist der Tiere wissen und wie dies herausgefunden wurde, sondern auch, wozu das gut ist: Um die Tiere zu retten, müssen sich die Menschen kümmern, und kümmern können sie sich nur, wenn sie die Tiere verstehen. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse verlangen daher eine entschiedene Revision zahlreicher irrationaler und ethisch fragwürdiger Einstellungen gegenüber Tieren.
Ludwig Huber ist Professor und Leiter des interdisziplinären Messerli Forschungsinstituts für Mensch-Tier-Beziehungen an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Er leitet dort die von ihm gegründete Abteilung für Vergleichende Kognitionsforschung.
Huber, Ludwig
Suhrkamp
Cécile Vogt. Pionierin der Hirnforschung
Medizin/Biologie
Cécile Vogt. Pionierin der Hirnforschung
Cécile Vogt formte als Neurowissenschaftlerin nicht nur wesentliche Grundlagen für die Gehirnlehre von Menschen und Säugetieren, sondern eröffnete den Frauen im 19. und 20. Jahrhundert zugleich den Weg zur naturwissenschaftlichen Forschung. Ihr Weg dorthin verlief allerdings keinesfalls reibungslos. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar eröffnete sie das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Berlin. Doch aus diesem wurde sie bald von den Nationalsozialisten vertrieben. Als engagierte Wissenschaftlerin, willensstarker Charakter und Mutter von zwei Kindern ist sie eine Symbolfigur für den Wandel des Frauenbilds in ihrer Zeit.
Um ihre fundamentale Arbeit und Emanzipation zu dokumentieren und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, schrieb Birgit Kofler-Bettschart diese Biografie zu Vogts Leben und Werdegang. Sie arbeitet in Wien und Triest als Autorin und Kommunikationsberaterin im Gesundheitswesen — seit 1997 als Mitbegründerin der Kommunikationsberatung Bettschart&Kofler.
Kofler-Bettschart, Birgit
Ueberreuter
Die verborgene Welt der Ozeane
Junior-Wissensbücher
Die verborgene Welt der Ozeane
Das Meer bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Aber auch der Mensch könnte ohne die Ozeane nicht überleben. »Die verborgene Welt der Ozeane« nimmt seine kleinen Leser und Leserinnen mit auf eine spannende Reise von der Küste bis zu den tiefsten Stellen am Meeresgrund. In fünf Kapiteln wird spannendes und umfangreiches Sachwissen über die Ozeane selbst, sowie auch über deren vielfältige Bewohner gut verständlich übermittelt. Ein guter Mix aus Fotos und Illustrationen veranschaulicht die im Text erklärten Fakten über Fische, Korallen, Meeresvögel und viele bemerkenswerte Meeresbewohner mehr.
Die Tierärztin Dr. Jess French ist nicht nur Autorin verschiedener Kinderbücher, sondern auch Moderatorin einer sehr erfolgreichen UK-Kinderserie. Claire McElfatrick wuchs an der Küste auf und hat deshalb schon immer ein inniges Verhältnis zum Meer. Sie studierte Mode- und Textildesign an der DeMontfort University Leicester und war Grußkartendesignerin, bevor sie begann Kinderbücher zu illustrieren.
French, Jess | McElfatrick, Claire
DK Verlag, ab 7
Überfluss und Freiheit. Eine ökologische Geschichte der politischen Ideen
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Überfluss und Freiheit. Eine ökologische Geschichte der politischen Ideen
In »Überfluss und Freiheit« entwirft der französische Philosoph Pierre Charbonnier eine philosophische Ideengeschichte zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur. In einem Gang durch 300 Jahre Ideengeschichte von John Locke und Adam Smith über Saint-Simon, Karl Marx und Herbert Marcuse bis zum Club of Rome und Greta Thunberg zeigt Pierre Charbonnier: Die Erde wird seit dem 17. Jahrhundert als unerschöpfliche Quelle von Wohlstand und Wachstum gesehen. Alle seither entwickelten politischen Ideen beruhen darauf, vor allem die zentralen Begriffe von Freiheit und Gleichheit, von Autonomie und von Wachstum bzw. Überfluss. Doch das ist eine fatale Sicht auf das Verhältnis von Mensch und Natur. Laut Charbonnier braucht es eine philosophische Neudefinition dieser Beziehung, wenn politische, soziale und wirtschaftliche Konzepte nachhaltig sein wollen. Die ökologische Krise der Gegenwart sei daher eine Chance, sozial und politisch umzudenken und als Gesellschaft neue Wege zu gehen.
Pierre Charbonnier ist Wissenschaftler am Centre National de la Recherche Scientifique in Paris und studierte ebendort an der École Normale Supérieure. Die Tageszeitung »Libération« bezeichnet ihn als den neuen philosophischen Kopf einer politischen Ökologie.
Charbonnier, Pierre
S. Fischer
Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer Erde
Junior-Wissensbücher
Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer Erde
Was war am Anfang unserer Zeit? Wie entstanden die Kontinente und wie entwickelte sich das Leben darauf? Dieses, mit in natürlichen Farben gehaltenen Illustrationen, vielen Klappen und zarten Pergamentseiten ausgestattete Sachbuch ist eine geologische Reise zurück zu den Anfängen unserer Erde. In 10 Kapiteln beschäftigt es sich mit der Entstehung unseres Universums, dem Urknall, mit dem Beginn von mikroskopisch kleinen Lebewesen, den ersten Ökosystemen und der Entwicklung von neuen Arten; und wie diese begannen, die Erde zu bevölkern. Auch den Pflanzen und wie sie vom Wasser ans Land kamen und sich dort weiterentwickelt haben, ist ein Kapitel gewidmet.
Aina Bestard hat Grafikdesign studiert und lebt als Illustratorin und Textildesignerin in Barcelona und auf Mallorca. »Wie alles begann« wurde in 10 Sprachen übersetzt und hat bereits einige Preise gewonnen.
Bestard, Aina
Gerstenberg, ab 8
Auf Schwingen um die Welt. Die globale Odyssee der Zugvögel
Naturwissenschaft/Technik
Auf Schwingen um die Welt. Die globale Odyssee der Zugvögel
Milliarden Vögel umrunden jedes Jahr die Erdkugel. So fliegt der spatzgroße Strandläufer ohne Halt von Kanada nach Venezuela – das entspricht 126 aufeinanderfolgenden Marathons ohne Nahrung, Wasser oder Schlaf. Dabei zieht er Feuchtigkeit aus seinen Muskeln und Organen und nutzt das Magnetfeld der Erde mittels einer Form von Quantenverschränkung, die man aus physikalischer Sicht erst einmal skeptisch beäugen würden. In den letzten zwanzig Jahren ist unser Wissen über Zugvögel sprunghaft gewachsen. In diesem Buch zeigt Scott Weidensaul, dass man besser versteht, wie die fragilen Ökosysteme vor dem Klimawandel geschützt werden können, wenn wir uns nicht nur mit den Lebewesen am Erdboden, sondern auch mit diesem Naturwunder am Himmelszelt beschäftigen.
Scott Weidensaul hat über 30 Bücher über ornithologische Themen geschrieben – und war dafür auch bereits für den Pulitzer-Preis nominiert. Darüber hinaus ist er als Feldforscher tätig: Seit 1997 ist er Co-Leiter des Project Owlnet, einer Kooperation von rund 125 Beringungs- und Forschungsstationen in ganz Nordamerika.
Weidensaul, Scott
hanserblau
Das Buch vom Dreck. Eine nicht so feine Geschichte von Schmutz, Krankheit und Hygiene
Junior-Wissensbücher
Das Buch vom Dreck. Eine nicht so feine Geschichte von Schmutz, Krankheit und Hygiene
2017 wurde Piotr Socha mit dem »Wissenschaftsbuch des Jahres« für sein Buch über die Bienen ausgezeichnet, diesmal hat er sich mit Monika Utnik-Strugala, die an der Universität Warschau Polnisch und Italienisch studiert hat, zusammengetan. Gemeinsam erforschen sie die jahrtausendealte Geschichte von Schmutz, Krankheit und Hygiene von den alten Ägyptern bis in unsere Zeit und beantworten dabei Fragen wie diese: Wieso duschen und baden wir eigentlich? Wie waschen sich Astronauten im Weltall? Wann wurden Toiletten erfunden? Und wann die Berliner Kanalisation? Wer hat entdeckt, wie es zu Epidemien wie Pest oder Cholera kommt? Und wer, was man dagegen tun kann? Ihr Blick reicht bis in die Köpfe von uns Menschen hinein: So wie unsere Sprache »schmutzige Wörter« kennt, wurden immer wieder auch Menschen als »schmutzig« verunglimpft.
Socha, Piotr | Utnik-Strugala, Monika
Gerstenberg, ab 10
Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen. Faszinierende Antworten der Natur auf die Klimakrise
Naturwissenschaft/Technik
Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen. Faszinierende Antworten der Natur auf die Klimakrise
Die Anpassung an den Klimawandel ist ein Wettlauf gegen die Zeit.Die Natur ist den dafür verantwortlichen Menschen jedoch bereits einige große Schritte voraus: Gefräßige Borkenkäfer bedrohen wegen gestiegener Temperaturen ganze Wälder. Eidechsen bescherte die Evolutionmehr Griffkraft, damit sie nicht von immer häufiger auftretenden Tropenstürmen weggeweht werden. Während die Menschheit noch über Maßnahmen diskutiert, hat die Natur längst beunruhigende wie faszinierende Antwortenauf den Klimawandel gefunden.Der Naturschutzbiologe Thor Hanson erzählt die oft im verborgenen liegenden Geschichten vom Kampf der Natur gegen ein sich rapide änderndes Klimaund unternimmt dazu eine Reise an die Schauplätze des biologischen Wandels, welche die Konsequenzen der globalen Erwärmung unmittelbar greifbar macht.
Thor Hanson studierte an Universitäten in Idaho, Kalifornien und Vermont. Er ist Naturwissenschaftler, Umweltschützer und Wissenschaftskommunikator. Als Guggenheim Fellow forscht er vor allem über Biodiversität.
Hanson, Thor
Kösel
Die wahre Geschichte der Wikinger
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Die wahre Geschichte der Wikinger
Der renommierte Wikinger Experte Neil Price gibt mit zahlreichen Karten, Illustrationen und Abbildungen einen umfangreichen verblüffenden Einblick in die Welt der skandinavischen Seekrieger. Er fragt: Waren sie wirklich die brandschatzenden Seefahrer und gewaltsamen Eroberer aus den Legenden? Sein Buch stellt die gängigen Vorurteile auf den Prüfstand und zeigt die Menschen hinter dem Mythos. Basierend auf neuesten archäologischen Funden und zahllosen Textquellen zeigt Neil Price die Wikinger erstmals so, wie sie sich wohl selbst sahen und schildert ihr Alltagsleben und ihre Kultur: Wie übten sie ihre Religion aus, wie gestalteten sie Politik? Welche Rolle hatte die Frau, und wie zentral war Gewalt? Zahlreiche Personen aus dieser Geschichte werden vorgestellt — von Eirík I., genannt »Blutaxt«, der sich den norwegischen Thron erkämpfte, bis zur isländischen Entdeckerin Gudríd, die bis nach Amerika reiste.
Neil Price studierte Archäologie in London und York und zog 1992 nach Schweden, um als Feldarchäologe die Gebräuche der Wikinger zu erforschen. Seit 2014 ist er Professor für Archäologie und Frühgeschichte an der Universität Uppsala.
Price, Neil
S. Fischer
Licht. Eine Geschichte
Naturwissenschaft/Technik
Licht. Eine Geschichte
Ohne Licht gäbe es nichts: kein Leben, keine Planeten, kein Universum. Serge Haroche zeichnet ein Panorama, das von den Quantenwelten bis zum Universum alle Dimensionen umfasst. Er verbindet die Kulturgeschichte des Lichts mit der Zusammenfassung seiner Erforschung vom Beginn der Menschheit bis heute: Haroche erzählt die Geschichte des Lichts seit der Antike, über Galileo bis zu Einstein und macht mit den Gesetzen des sichtbaren Lichts vertraut. Aber noch vor 150 Jahren waren nur wenige Eigenschaften des Lichts bekannt. Heute aber wäre das Leben ohne diese physikalischen Erscheinungen wäre das moderne Leben undenkbar: Aber GPS, Flugzeug- und Medizintechnik, Satelliten- und Lasertechnik, die Zeit- und Entfernungsmessung mit Atomuhren, die Weltraumforschung bis zum Smartphone beruhen auf Phänomenen des Lichts. Haroche vermittelt, wie notwendig und selbstverständlich das Licht erscheint, ohne dass es seine Geheimnisse vollständig preisgibt.
Serge Haroche erhielt 2012 den Nobelpreis für Physik für die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie und ist Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. Als Experimentalphysiker unterrichtet er am Collège de France in Paris.
Haroche, Serge
Klett-Cotta
Die dunkle Leidenschaft. Wie Hass entsteht und was er mit uns macht
Medizin/Biologie
Die dunkle Leidenschaft. Wie Hass entsteht und was er mit uns macht
Hass ist der hauptsächliche Verursacher gesellschaftlicher, politischer sowie zwischenmenschlicher Probleme und kann auf diverse Weise auftreten. Reinhard Haller geht mit einer empirischen Herangehensweise dem Hass auf die Spur, da er seine Erkenntnisse aus Interviews mit diversen Hassverbreiter/innen, wie Sexualmördern, Serienkillern, Amokläufern und Terroristen, zieht. Durch einen interdisziplinären Zugang gelangt er zu Forschungsergebnissen, die ihm Einblicke in diese destruktive Emotion gewähren. Hass ist beispielsweise kein angeborenes Gefühl, sondern das Produkt anderer Emotionen wie Rache und Neid. Vor allem bei Machtlosigkeit greifen Menschen auf diese primitive Emotion zurück. Doch wir sind dieser Zerstörung nicht aussichtslos ausgeliefert, denn durch Wissen und Empathie gelingt der Schutz vor Hass.
Der Psychiater und Psychotherapeut Reinhard Haller war über 30 Jahre als Chefarzt in einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Klinik tätig. Heute ist er Gutachter und Referent.
Haller, Reinhard
Gräfe und Unzer
Ich zeig dir meine Welt – Entdecke, wie wir Kinder leben
Junior-Wissensbücher
Ich zeig dir meine Welt – Entdecke, wie wir Kinder leben
Andere Länder, andere Sitten, andere Kindheit. Kurze, aber dennoch informative und spannende Texte erzählen in »Ich zeig dir meine Welt – Entdecke wie wir Kinder leben« über das Leben und die Gewohnheiten von Kindern aus allen Teilen der Welt. Welche Feste feiern sie, wie begrüßen sie sich, wie wohnen sie, was essen sie, wie kleiden sie sich, welche Spiele spielen sie? All diese Unterschiede zwischen den Kulturen und ihren Gebräuchen, aber auch die vielen Ähnlichkeiten in den alltäglichen Dingen, die Kinder überall auf der Welt beschäftigen, präsentieren sich auf 30 lebendig gestalteten großformatigen Doppelseiten.
Autorin Nicola Edwards wuchs in Brighton auf und lebt inzwischen in London. Andrea Stegmaier lebt in Stuttgart und studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Architektur, bevor sie begann, Kinderbücher zu illustrieren.
Edwards, Nicola | Stegmaier, Andrea
Penguin JUNIOR, ab 6
Die monetäre Maschine. Eine Kritik der finanziellen Vernunft
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Die monetäre Maschine. Eine Kritik der finanziellen Vernunft
Aaron Sahr zeigt in seinem Buch, wie Geld gesellschaftlich weiterhin zu einer unpolitischen Technologie verklärt wird — mit Folgen: Seit Jahrzehnten wachsen die Geldvorräte viel schneller als die Wirtschaft. Trotzdem mangelt es an Mitteln für produktive Investitionen und öffentliche Güter. Sahr fragt: Könnte es sein, dass diese Zahlungsschwierigkeiten kein Schicksal sind, sondern auf einem eklatanten Missverständnis beruhen? Er zeigt, dass Geld keine unschuldige Technologie für den Betrieb von Märkten ist, sondern eine politische Institution. Er begreift Wirtschaft als legitimen Verschuldungszusammenhang und benennt die Betriebsprobleme der »monetären Maschine«: Vollständig privatisiert, produziert Geld Reichtum für wenige statt Wohlstand für alle, womit es sich selbst und die ökologischen und sozialen Gefüge destabilisiert. Sahrs Untersuchung ist daher auch ein Plädoyer für eine Vergesellschaftung der modernen Geldmaschine.
Der Wirtschaftssoziologe Aaron Sahr leitet am Hamburger Institut für Sozialforschung die Forschungsgruppe »Monetäre Souveränität« und forscht als Gastprofessor der Leuphana Universität Lüneburg am Zentrum für Theorie und Geschichte der Moderne.
Sahr, Aaron
C.H.Beck
Kaffee Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen
Naturwissenschaft/Technik
Kaffee Mohn Kaktus. Eine Kulturgeschichte psychoaktiver Pflanzen
Pflanzen nutzen die Menschen auch dazu, um unser Bewusstsein zu verändern: Sie sollen es anregen, beruhigen oder den Zustand unserer mentalen Erfahrung komplett verändern. Pollan erkundet drei sehr verschiedene psychoaktive Pflanzen: Kaffee (Koffein), Mohn (Opium) und Kaktus (Meskalin) – und beschreibt, wie ihre jeweilige Wirkung wahrgenommen, eingeschätzt und beurteilt wird. Die besondere Kultur, die sich um jede dieser Pflanzen gebildet hat, erforscht er auch im Selbstversuch, indem er sie konsumiert (oder, im Fall von Kaffee, versucht, nicht zu konsumieren). Pollan erzählt von der enormen Anziehungskraft, die psychoaktive Pflanzen in allen Kulturen auf Menschen hatten und haben, und von den mächtigen Tabus, die mit ihnen verbunden sind. Dazu verbindet er Geschichte, Naturwissenschaft, Memoiren und Reportage, um den Diskurs in ein neues Licht zu stellen. Denn über diese Pflanzen gibt es offenbar viel mehr zu sagen, als nur ihre Regulierung zu diskutieren.
Michael Pollan studierte Anglistik u. a. an der Columbia University in New York. Er ist Professor für Journalismus an der University of California in Berkeley und Autor zahlreicher Bücher über Nahrungsmittel, Esskultur und Drogenkonsum.
Pollan, Michael
Kunstmann
Wozu das alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Wozu das alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens
Die meisten Menschen stehen im Laufe ihres Lebens vor Sinnfragen – bei Begegnungen mit dem Tod, dem Schicksal, in Krisenzeiten wie der Pandemie oder am Arbeitsplatz: Wozu das alles? Was ist wirklich wertvoll und was macht ein gutes Leben aus? Während Sinnangebote an jeder Ecke aus dem Boden sprießen, wird es immer schwieriger, darin Orientierung zu finden und Fundiertes von Sinnmärchen zu unterscheiden. Christian Uhle zeigt, wie die Philosophie dazu als Kompass dienen kann. Auf der Suche nach Sinn und Orientierung liefert er philosophische Antworten auf ganz große Fragen und entwickelt Christian Uhle neue Perspektiven auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und bringt dazu aktuelle Erkenntnisse aus Philosophie, Psychologie und Soziologie zusammen. Sein Fazit: Sinn ist möglich.
Christian Uhle studierte Philosophie, Physik und VWL in Münster und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am privaten Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in Berlin.
Uhle, Christian
S. Fischer
Metropolen. Die Weltgeschichte der Menschheit in den Städten
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Metropolen. Die Weltgeschichte der Menschheit in den Städten
Der Historiker Ben Wilson spannt einen weiten Bogen von der Urgeschichte in die Zukunft, um die Frage zu beantworten: Wie kommt es, dass heute die Hälfte der Menschheit in Städten lebt? Seine Reise beginnt 4.000 v. Chr. in Uruk, verläuft über die Zentren der antiken Welt, führt u. a. über Bagdad nach London und New York und endet in Los Angeles und Lagos, einer Mega-City der Zukunft. Jede Stadt steht für einen bestimmten Aspekt, Lübeck etwa für Handel, Warschau für Zerstörung durch Krieg. Wilson erzählt vom Alltag der Menschen in der Stadt, vom Glanz der Villen und Boulevards, aber auch vom Schmutz und Elend: So beschreibt er das Treiben auf den Straßen und in den Slums, erzählt von Seuchen und den ersten Wolkenkratzern, von der Industrialisierung und den Techparks des 21. Jahrhunderts. Denn Städte verheißen Schutz, Wohlstand, Arbeit, Vergnügung, Fortschritt und Konsum — und ziehen so Milliarden Menschen an. So zeigt Ben Wilson: Auch die Zukunft der Menschheit liegt in der Stadt.
Wilson, Ben
S. Fischer
Verbundenheit. Das starke Gefühl, das uns glücklich und gesund macht
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Verbundenheit. Das starke Gefühl, das uns glücklich und gesund macht
Der Mensch ist ein soziales Wesen und benötigt daher den Kontakt zu anderen. Doch ein Drittel der Menschen in den Industrieländern leidet unter Einsamkeit. Da dieses Gefühl chronischen Stress auslöst, hat dies massiven negativen Einfluss auf unsere Gesundheit und Lebensqualität. Wenn die Bedrohung durch das Coronavirus nachgelassen hat, müssen wir teilweise wieder neu lernen, unbeschwert mit anderen zusammen zu sein. Dafür braucht es Vertrauen und die Bereitschaft, sich auch körperlich wieder nahezukommen. Bettina Pause beleuchtet die Heilsamkeit von körperlicher und seelischer Verbundenheit in ihren psychologischen, biologischen und evolutionstheoretischen Aspekten und führt in wissenschaftliche Zusammenhänge und Erkenntnisse aus der bisher noch relativ unbekannten Forschung der Sozialen Neurowissenschaften ein, wo sich Lösungen für die drängenden Probleme der Zukunft finden könnten.
Bettina Pause promovierte in Psychologie und leitet heute die Abteilung für Biologische und Sozialpsychologie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Psychologie des Geruchs und der sozialen Kommunikation.
Pause, Bettina | Seul, Michaela
Scorpio
Die Evolution des Wissens. Eine Neubestimmung der Wissenschaft für das Anthropozän
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Die Evolution des Wissens. Eine Neubestimmung der Wissenschaft für das Anthropozän
Dieses Buch erzählt in sechzehn Kapiteln die Wissensgeschichte der Menschheit. Anhand von Schlüsselepisoden aus der Entwicklung von Wissenschaft und Technik, von der Erfindung der Schrift über die frühneuzeitliche wissenschaftliche Revolution bis hin zu Industrialisierung und Digitalisierung, analysiert Jürgen Renn, wie Wissen entsteht und sich verändert, wie es sich seit Jahrtausenden global verbreitet und auf welche Weise Wissensökonomien und die Gesellschaften, in die sie eingebettet sind, sich wechselseitig beeinflussen. Renn entwickelt einen neuen Rahmen für das Verständnis der Wissenschaftsgeschichte als Teil jener kulturellen Evolution, die dem Planeten ihren Stempel aufgedrückt hat. Der weite Blick zurück, den Renn wirft, soll auch den Blick für die komplexen Herausforderungen, mit denen wir aktuell konfrontiert sind, schärfen.
Jürgen Renn ist Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, sowie Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie, das derzeit in Jena entsteht. Er hat u. a. in Wien, Paris und Tel Aviv sowie an der ETH Zürich und dem California Institute of Technology gelehrt und geforscht.
Renn, Jürgen
Suhrkamp
Der Liebe und dem Leid. Das Institut für Sexualwissenschaft 1919-1933
Medizin/Biologie
Der Liebe und dem Leid. Das Institut für Sexualwissenschaft 1919-1933
Die allgegenwärtige Thematik der Sexualität und die Frage nach ihrer Angeborenheit behandelt Rainer Herrn in diesem Buch. Bei der Suche nach den Anfängen des 1919 errichteten Instituts für Sexualwissenschaft beschäftigt er sich mit dem Gründer Magnus Hirschfeld, der sich im Zuge der Homosexuellenbewegung für Gleichberechtigung einsetzte. Herrn bewundert Hirschfelds Mut, dieses sensible Thema in einer konservativen Zeit anzupacken, aber kritisiert einige widersprüchliche Ansichten, die er vertrat. Der Autor setzt in seinem Werk auf Aufklärung über die Geschichte und Methoden des Instituts der Sexualwissenschaft und präsentiert ihre Erfolge für die Etablierung der Sexualwissenschaft als anerkannte Domäne. 1933 kam es durch die Nationalsozialisten zum Ende des Instituts, weshalb die Aufklärungsarbeit zeitweilig in den USA weitergeführt wurde.
Rainer Herrn forscht seit Jahren zur Geschichte der Sexualwissenschaft, der Medizin und der Ethik an der Berliner Charité. Besonders Geschlechts- und Sexualitätskonstruktionen widmet er sich in seinen Arbeiten.
Herrn, Rainer
Suhrkamp
Flora. Die ganze Welt der Pflanzen
Naturwissenschaft/Technik
Flora. Die ganze Welt der Pflanzen
Ein Leben ohne Tiere und Menschen auf der Erde ist möglich, ein Leben ohne Pflanzen hingegen undenkbar. Pflanzen allein sind dazu in der Lage, organische Substanzen aufzubauen, sie geben lebensnotwendigen Sauerstoff in die Atmosphäre ab und haben, seitdem es Fotosynthese gibt, den Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Atmospähre so weit verringert, dass sich das Leben unter geeigneten Temperaturbedingungen abspielen kann. Aber ihr Anbau wurde auch schließlich zur treibenden Innovation menschlicher Kultur und Früchte und Samen bilden die Nahrung vieler Vögel und Säugetiere. Pflanzen umgeben die Menschen somit überall. Vom Moos bis zum Mammutbaum, von den Algen im Meer bis zur Idee der Nachhaltigkeit beschreibt Hansjörg Küster die fundamentale Bedeutung der Pflanzen. Er schildert die gesamte pflanzliche Evolution innerhalb der Erdgeschichte genauso wie den Entwicklungsgang der einzelnen Pflanze vom Keimling bis zur Blüte.
Hansjörg Küster studierte Biologie an der Universität Stuttgart-Hohenheim und ist seit 1998 Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover.
Küster, Hansjörg
C.H.Beck
Das große Buch vom Sand. Die Vielfalt im Kleinen
Naturwissenschaft/Technik
Das große Buch vom Sand. Die Vielfalt im Kleinen
Sand ist allgegenwärtig. Aber wer hat schon einmal ganz genau hingeschaut, was sich in der Masse versteckt? Und wer hat sich schon mal Gedanken gemacht, welche Geschichte sich hinter einem Sandkorn verbirgt? Und wie viele Sandkörner gibt es überhaupt? Wie verwittert beispielsweise Gestein, zerfällt zu Körnern, wird an den Strand gespült und verfestigt sich irgendwann wieder zu Gestein? Oliver Lenzen führt viele Facetten des Naturstoffs Sand vor Augen. Er blickt auf ganze Dünen- und Strandlandschaften oder nimmt einzelne Sandkörner unter die Lupe: So beschreibt Lenzen die mineralogische Zusammensetzung des Sandes über die geologische Geschichte und problematisiert die mittlerweile wachsende Knappheit dieses Rohstoffs. Und natürlich wird auch der Frage nachgegangen, wie viele Sandkörner es denn eigentlich gibt. Über 500 Fotografien illustrieren diese Spurensuche im Sand zudem.
Oliver Lenzen war nach dem Studium des Maschinenbaus an der Universität Stuttgart in leitenden Engagements in der Automobilindustrie tätig. Er seit 2007 als Professor der Hochschule Heilbronn tätig, die er seit 2017 auch als Rektor leitet.
Lenzen, Oliver
Haupt
Wunschland. Von irdischen Utopien zu Weltraumkolonien. Eine Reise in die Zukunft unserer Gesellschaft
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Wunschland. Von irdischen Utopien zu Weltraumkolonien. Eine Reise in die Zukunft unserer Gesellschaft
Immer wieder erprobt die Menschheit das Leben in »idealen« Welten. Von anarchistischen Reformkommunen, Smart Cities oder geplanten Unterwasserstädten und Kolonien auf dem Mond: Es finden sich immer soziale und technologische Utopien, die das Potenzial haben, die Welt zu verändern. Stefan Selke zeigt anhand zahlreicher Inneneinsichten in real-utopische Projekte, welche gesellschaftlichen Transformationen es bislang gab und welche künftig zu erwarten sind: Techno-Propheten, die an Exit-Strategien für die Erde basteln, schwimmende Mikronationen in internationalen Gewässern, Roboterstaaten mit eigener Gesetzgebung oder von Künstlicher Intelligenz gesteuerte Projekte zeugen vom Wettstreit zwischen sozialen und technologischen Innovationen. Stefan Selke liefert einen Werkstattbericht aus dem Labor der Menschheit und blickt zugleich zurück auf erprobte utopische Projekte. So ist dieses Buch auch ein Appell für einen radikalen Perspektivwechsel auf kooperative planetarische Gestaltungsstrategien.
Stefan Selke wechselte landete nach einem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in die Soziologie und ist nun Professor für »Gesellschaftlichen Wandel« an der Hochschule Furtwangen und ist zudem als Redner und Blogger auch außerhalb der Wissenschaft aktiv.
Selke, Stefan
Ullstein
Der verkannte Mensch. Ein neuer Blick auf Leben, Liebe und Kunst der Neandertaler
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Der verkannte Mensch. Ein neuer Blick auf Leben, Liebe und Kunst der Neandertaler
Die britische Archäologin Rebecca Wragg Sykes hat aktuelle Forschungsergebnisse über die Neandertaler ausgewertet und wagt mit diesem Buch einen neuen Blick auf das Leben unserer unterschätzten Verwandten: Gewalttätige Muskelprotze, die in eisiger Einöde ein trostloses Leben fristeten — dieses Bild vom unkultivierten Urmenschen hält sich in unseren Köpfen. Wragg Sykes dagegen zeichnet das Bild der Neandertaler als kluge Kenner ihrer Welt – technologisch erfinderisch, ökologisch anpassungsfähig, ausgestattet mit einem ästhetischen Sinn und hoch entwickelten sozialen Fähigkeiten. Ihre unvoreingenommene Auseinandersetzung mit den alten Verwandten der Menschen, die über 300.000 Jahre lang auf dieser Welt lebten und dabei extremen klimatischen Umwälzungen trotzten, liest sich im Zeitalter von Pandemien und Umweltkatastrophen sehr aktuell.
Rebecca Wragg Sykes studierte in Bristol und Southampton und promovierte in Sheffield über Spätneandertaler im heute britischen Raum. Es folgte ein Postdoktorat in Bordeaux, wo sie derzeit — wie auch an der Universität Liverpool — Forschungsstipendiatin ist.
Wragg Sykes, Rebecca
Goldmann
Die Kultur der wilden Tiere. Wie Wale Familien gründen, Papageien Schönsein lernen und Schimpansen Frieden schließen
Naturwissenschaft/Technik
Die Kultur der wilden Tiere. Wie Wale Familien gründen, Papageien Schönsein lernen und Schimpansen Frieden schließen
Kultur wird häufig für eine ausschließlich menschliche Errungenschaft gehalten. Doch das ist falsch, meint Carl Safina: Auch Tiere sind nicht allein durch ihre Gene zu dem geworden, was sie sind. Sie ziehen Kinder auf, haben einen Begriff von Schönheit oder kämpfen um den Frieden. So entwickelt sich auch ihre Kultur weiter, da Tiere ebenfalls soziale Lebewesen sind. In »Die Kultur der wilden Tiere« wirft Safina einen neuen wie provozierenden Blick auf das irdische Leben und fordert eindringlich auf, Tiere als Mitgeschöpfe zu betrachten: Anzunehmen, Tiere hätten keine Kultur, weil sie keine menschliche Kultur haben, sei vergleichbar mit der Ansicht, andere Wesen kommunizierten nicht, weil sie keine menschliche Kommunikation haben. Carl Safina zeigt dazu die Lebenswelten von Tieren, die an den wenigen noch verbliebenen wilden Orten der Erde zu Hause sind und erklärt, was Tiere tun, warum sie es tun und wie sich ihr Leben für sie anfühlt.
Der Ökologe und Meeresbiologe Carl Safina gründete das Living Oceans Program. Als Naturschriftsteller verfasste er u. a. den internationalen Bestseller »Die Intelligenz der Tiere«.
Safina, Carl
C.H.Beck
Wetter, Viren und Wahrscheinlichkeit. Wie wir die Ungewissheiten des Lebens berechenbar machen
Naturwissenschaft/Technik
Wetter, Viren und Wahrscheinlichkeit. Wie wir die Ungewissheiten des Lebens berechenbar machen
Gerade in unsicheren Zeiten möchten alle die Zukunft gerne kennen, statt den Ereignissen einfach ausgesetzt zu sein – sei es das Wetter, die Börsenkurse, die Chancen beim Lotto, das Geschlecht unseres Kindes oder die Berechnung einer Herdenimpfung. Das kann man tatsächlich näherungsweise herausfinden, zeigt uns der britische Mathematiker Ian Stewart. Wie wird so aus Nichtwissen Wissen? Wie entsteht mehr Sicherheit darüber, welche Entscheidungen die beste ist? Mit den Mitteln der Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung lässt sich das scheinbar Zufällige beherrschen, und vielfältige Formen von Unwissen werden bis zu einem gewissen Grad mess- und handhabbar. Jedoch zeigt Stewart auch, dass die Menschen durch das schon Jahrhunderte währende Bemühen, sich mit dem Unbekannten bekannt zu machen, immer auch neue Ungewissheiten entdeckt und oft genug fatale Fehlurteile gefällt hat.
Ian Stewart ist bereits seit Jahrzehnten Mathematik-Professor an der Universität Warwick sowie in Houston. Seine Forschungsschwerpunkte sind Chaos- und Katastrophentheorie sowie Musterbildungen in der Biologie. Er ist zudem Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Werke u. a. zusammen mit dem Fantasy-Autor Terry Pratchett.
Stewart, Ian
Rowohlt
Wer schläft, wer wacht in der Nacht?
Junior-Wissensbücher
Wer schläft, wer wacht in der Nacht?
Wenn wir schlafen, sieht das aus, als wären wir in vollkommener Ruhe, doch unser Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Wie das mit dem Schlafen und Träumen bei Tieren ist, verrät uns »Wer schläft, wer wacht in der Nacht?« Neben den nachtaktiven Räubern gibt es Tiere, die sich nachts einen gemütlichen und vor allem sicheren Schlafplatz suchen. Sicher ist, dass alle Lebewesen mit Gehirn ausreichend Schlaf brauchen. Wie wir Menschen verarbeiten Tiere im Schlaf Erlebtes und verfestigen Erlerntes. Neben zahlreichen Fakten zu den Schlafgewohnheiten der Fauna gibt es einen kurzen Einblick in das Pflanzenreich und jede Menge Kuriositäten rund ums Thema Schlaf.
Beatrix Mannel arbeitete nach dem Abschluss ihres Theater- und Sprachwissenschaftenstudiums erst als Redakteurin, später als Autorin für Fernsehsender, Produktionsfirmen und das Radio. Karolina Benz hat in Hamburg Illustration und in Wien künstlerisches Lehramt studiert. Sie lebt und arbeitet heute in der Steiermark.
Mannel, Beatrix | Benz, Karolina
Rowohlt, ab 8
Ausgeflippte Fische
Junior-Wissensbücher
Ausgeflippte Fische
Dass Fische gar nicht langweilig sind und lustige Reime und Wissenschaft gut unter einem Hut zu bringen sind, beweist »Ausgeflippte Fische«. Denn es lässt sich wesentlich mehr über sie sagen, als dass sie in Süß- und Salzwasserfische unterteilt werden, oder ob sie Raubfische oder Schwarmfische sind. Bunt und schräg wie in einer Disco geht es in den diversen Gewässern zu, denn Fische können singen und tanzen, sie zappeln und blinken, ja manche können sogar fliegen. Und genauso bunt und farbenprächtig ist dieses Buch illustriert. Debra Kempf-Shumaker zeigt uns ein kunterbuntes Ökosystem und lädt zu einem ausgefallenen Fische-Entdeckerspaß ein. Sie lebt in Nord-Virginia und liebt es, schräge und faszinierende Fakten über die Welt zusammenzutragen. Die Illustrationen stammen von der in London lebenden Grafikdesignerin Claire Powell.
Kempf Shumaker, Debra | Powell, Claire
Thienemann, ab 4
Krachmacher. Erstaunlich laute Tiere
Junior-Wissensbücher
Krachmacher. Erstaunlich laute Tiere
In diesem großformatigen Sachbilderbuch sprechen die Tiere ihre Leser und Leserinnen direkt an. Unterstützt von beeindruckenden Illustrationen, vielen Schaubildern und erklärenden Grafiken erzählen neun Tiere aller Arten – Löwe, Hahn, Esel, Singzikade, Teichfrosch, Brüllaffe, Grünspecht, Knallkrebs und Waldkauz – darüber, in welcher Art und Weise sie so richtig gut Lärm machen können und vor allem warum sie das tun und was sie damit bezwecken. Aber auch noch viel anderes Wissenswertes, Kurioses und Spannendes geben sie über sich und ihre Artgenossen preis.
Reina Ollivier, geboren in Ukkel, Belgien, studierte Germanistik an den Universitäten Brüssel und Leuven. Karel Claes studierte Literatur, Philosophie und Kommunikation. Er war Direktor von »Ärzte ohne Grenzen« und machte Kinder- und Jugendsendungen für das belgische Staatsfernsehen.
Reina, Ollivier | Karel, Claes | Padmos, Steffie
Coppenrath, ab 6
Der Unterschied. Was wir von Primaten über Gender und Sex lernen können
Naturwissenschaft/Technik
Der Unterschied. Was wir von Primaten über Gender und Sex lernen können
Machen nur wir Menschen Geschlechtsunterschiede oder eignen sich auch Menschenaffen geschlechtsspezifische Rollen an? Auf der Grundlage jahrzehntelanger Beobachtungen von Primaten, insbesondere unserer nächsten lebenden Verwandten, der Schimpansen und Bonobos, untersucht Frans de Waal, was wir über biologische Geschlechtsunterschiede und die Rolle von Kultur und Sozialisation wissen. Sein Fazit: Gender und Geschlecht unterscheiden sich, sind aber auch nicht bloß ein soziales Konstrukt. De Waal räumt mit geschlechtsspezifischen Vorurteilen auf, die auch von Wissenschaftler/innen lange irrtümlich gepflegt wurden und behandelt Themen wie Geschlechtsidentität, geschlechtsspezifische Gewalt, gleichgeschlechtliche Rivalität, Homosexualität, Freundschaft und Fürsorge. Dieses Buch erweitert das Verständnis von Verhalten, Normen und Potenzialen der menschlichen Spezies – mithilfe von Menschenaffen und anderen Primaten.
Frans de Waal studierte in seiner niederländischen Heimat Biologie und Ethnologie, übersiedelte jedoch 1982 in die USA, wo er seit 1990 Professor für Psychobiologie an der Emory University in Atlanta ist. Auch populärwissenschaftlich hat er sich in zahlreichen Publikationen mit dem Verhalten der Menschenaffen beschäftigt.
Waal, Frans de
Klett-Cotta
Der Flug der Stare – Das Wunder komplexer Systeme
Naturwissenschaft/Technik
Der Flug der Stare – Das Wunder komplexer Systeme
Giorgio Parisi bereist die Welt der komplexen Systeme und erzählt von der Suche nach Antworten auf bisher ungelöste Fragen. Der theoretische Physiker beschäftigt sich selbst mit den Interaktionsregeln, die z. B. den spektakulären Flugmanövern der Stare zugrunde liegen. In seinem Buch erklärt er, was es mit komplexen Systemen, Spin-Gläsern und Phasenübergängen auf sich hat und gibt spannende Einblicke in sein Leben als Wissenschaftler. So erzählt er, wie Ideen in der Forschung entstehen und welche Rolle Intuition und Kreativität dabei spielen. Parisi zeigt, wie Forschung funktioniert und welche Bedeutung der Wissenschaft in unserer Gesellschaft zukommt. Ein persönlicher Einblick in die Welt der Physik und in den Kopf eines Denkers.
Giorgio Parisi ist Professor für Quantenphysik an der Universität in Rom. Für seine Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, wie die Boltzmann-Medaille und die Max-Planck-Medaille. 2021 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
Parisi, Giorgio
S. Fischer
Die Wasserstoff-Wende. So funktioniert die Energie der Zukunft
Naturwissenschaft/Technik
Die Wasserstoff-Wende. So funktioniert die Energie der Zukunft
Bis 2045 lässt sich die Klimaneutralität wohl nur mit Hilfe von grünem Wasserstoff erreichen, der durch die Spaltung von Wasser via Ökostrom erzeugt wird. Er ist somit der Schlüssel zur Energiewende. Monika Rößiger, zeigt in ihrem Buch was technisch und wirtschaftlich bereits machbar ist. Da Wasserstoff Energieträger und Speichermedium zugleich sein kann, ergibt sich hiermit die Chance, Erdöl, Kohle und Erdgas zu ersetzen. Und auch für die rentable Produktion grünen Wasserstoffs gibt es schon Ansätze. Rößiger beschreibt diese revolutionäre Technologie: Sie porträtiert Pilotprojekte und die Menschen dahinter: In der Energieversorgung, Stahlindustrie und Hafenlogistik, beim Antrieb von Lkw, Zügen, Schiffen und Flugzeugen – überall wird hier die Nutzung bereits erprobt.
Die Biologin Monika Rößiger ist Wissenschaftsjournalistin und Sachbuchautorin. Ihre Reportagen sind u. a. erschienen in der ZEIT, dem SPIEGEL, der NZZ, Geo und Spektrum der Wissenschaft. Seit einigen Jahren berichtet sie vor allem über die Energiewende und Wasserstofftechnologie.
Rößiger, Monika
Edition Körber
Spektakuläre Maschinen. Eine Affektgeschichte der Technik
Naturwissenschaft/Technik
Spektakuläre Maschinen. Eine Affektgeschichte der Technik
Von Beginn an wollten die Menschen, es den Göttern gleichtun, und fürchteten sich zugleich davor, dafür bestraft zu werden. Dieser Widerspruch von Sehnsucht und Furcht bestimmt laut Daniel Strassberg das westliche Mensch-Maschinen-Verhältnis bis heute. Wunder, Monster, Magie oder Mechanik – was wurde da geschaffen? Theatermaschinen begeisterten zum Beispiel das Publikum, während der mechanische Webstuhl sich den Menschen untertan zu machen schien. Maschinen bannen die menschliche Aufmerksamkeit und sind in der Lage, alles zu verändern: wie wir arbeiten, denken und lieben. Dieses Buch spürt dieser menschlichen Suche nach der Maschine, die ihn Gott gleichmacht, nach.
Daniel Strassberg arbeitet als Psychoanalytiker und Philosoph in Zürich, wo er u. a. Technikphilosophie an der ETH unterrichtete und sich mit den Grenzbereichen von Psychoanalyse und Philosophie beschäftigt.
Strassberg, Daniel
Matthes & Seitz
The Quartet. Wie vier Frauen die Philosophie zurück ins Leben brachten
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
The Quartet. Wie vier Frauen die Philosophie zurück ins Leben brachten
Die Geschichte der europäischen Philosophie ist die Geschichte der Gedanken von Männern, die ihre Theorien großteils weit weg von den praktischen und mitunter chaotischen Anforderungen der alltäglichen Realität schrieben. Das vorliegende Buch setzt dem die bisher unbekannte Geschichte der vier Philosophinnen Elizabeth Amscombe, Philippa Foot, Mary Midgley und Iris Murdoch entgegen: Als die männlichen Professoren und Studenten während des Zweiten Weltkriegs eingezogen wurden, bekamen die vier Studentinnen Unterricht von Frauen, Kriegsdienstverweigerern und geflüchteten Wissenschaftlern. In diesem Umfeld entwickelten sie eine neue Philosophie des Lebens, der Liebe und der Schönheit als Gegenmittel zum technischen, szientistischen und skeptischen Zeitgeist. Die vier jungen Philosophinnen entwickeln eine neue Philosophie, in deren Zentrum der Mensch als ein »metaphysisches Lebewesen« steht. Nach dem Krieg geriet dieses Quartett in Vergessenheit — und damit einmal mehr, welchen Beitrag auch schon früher Frauen zur Philosophiegeschichte leisteten.
Clare Mac Cumhaill promovierte in Edinburgh und ist Assistenzprofessorin für Philosophie an der Universität Durham. Zusammen mit Rachael Wiseman leitet sie das Projekt »In Parenthesis«, das die Philosophie von Elizabeth Anscombe, Philippa Foot, Mary Midgley und Iris Murdoch erforscht. Rachael Wiseman studierte in London und York sowie als Fellow in Durham. Derzeit ist sie am Institut für Philosophie der Universität Liverpool tätig. Zudem ist sie Redakteurin des British Journal for the History of Philosophy.
Mac Cumhaill, Clare | Wiseman, Rachael
C.H.Beck
Afrikanische Europäer. Eine unerzählte Geschichte
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Afrikanische Europäer. Eine unerzählte Geschichte
Mit der Geschichte Schwarzer Menschen auf dem europäischen Kontinent wird sich bislang noch wenig auseinandergesetzt. Olivette Otele hat nun deren lange verdrängte Rolle in der europäischen Geschichte untersucht. Sie erzählt von Personenschicksalen und Schauplätzen der Begegnung, vom engen Austausch zwischen Afrika und Europa, der mit den römischen Expansionsbewegungen begann und im historischen Verlauf heute oftmals vergessene Schwarze Heilige, Herrscher und Intellektuelle hervorbrachte. Auf diese Weise wird sichtbar, was bei der der mitnichten immer gleichbleibenden Unterdrückung Schwarzer Menschen stets Konjunktur hatte: der Terror der Sklaverei, Schwarze Körperlichkeit und ihre Exotisierung, ebenso aber auch die Schwarzen Widerstandsbewegungen und Bruderschaften, die für ihre Freiheit kämpften und Vorbilder für die Proteste der heutigen Zeit sind. Otele zeichnet das Bild eines immer schon »afrikanischen« Europas, das nötig ist, um die Auseinandersetzungen der Gegenwart und der Zukunft zu verstehen.
Olivette Otele studierte an der Pariser Sorbonne und ist heute Professorin für die Geschichte der Sklaverei an der Universität Bristol. Sie ist die erste Woman of Colour überhaupt, die in Großbritannien eine Geschichtsprofessur bekleidet. Zudem amtiert sie als Vizepräsidentin der Royal Historical Society.
Otele, Olivette
Wagenbach
Reise zu den Grenzen der Vernunft. Kurt Gödel und die schwerste Krise der Mathematik
Naturwissenschaft/Technik
Reise zu den Grenzen der Vernunft. Kurt Gödel und die schwerste Krise der Mathematik
Mit seinem Unvollständigkeitssatz stürzte Kurt Gödel die Mathematik in ihre schwerste Krise: Denn er entdeckte, dass jedes sinnvolle logische System Sätze enthalten muss, die wahr, aber niemals beweisbar sind. Stephen Budiansky erzählt das Leben dieses Denkers nach, dessen Überlegungen für das gesamte Fach folgenschwere Folgen hatten: Von den wissenschaftlichen Anfängen im Wien der Vorkriegszeit über die Immigration in die USA, wo er in Princeton auf Albert Einstein traf, der einer seiner engsten Freunde werden sollte. In der Universitätsstadt an der amerikanischen Ostküste setzten jedoch wachsende Anfälle von Paranoia seinem genialen Wirken ein Ende und kosteten ihn das Leben: Gödel starb 1977 an Unterernährung. »Reise zu den Grenzen der Vernunft« stützt sich erstmals auf Gödels vollständigen Nachlass.
Stephen Budiansky studierte Mathematik in Yale und Harvard. Seit den 1980er Jahren ist er als Wissenschaftsjournalist tätig u.a. für die New York Times, das Wall Street Journal, die Washington Post und Nature.
Budiansky, Stephen
Propyläen
Raben. Das Geheimnis ihrer erstaunlichen Intelligenz und sozialen Fähigkeiten
Naturwissenschaft/Technik
Raben. Das Geheimnis ihrer erstaunlichen Intelligenz und sozialen Fähigkeiten
Laudatio
Raben sind zurecht bekannt für ihre Cleverness, dennoch umranken sie viele Mythen, mit denen dieses Buch aufräumt, in dem es in das Leben, Denken und Fühlen der Raben einführt. Leben Kolkraben wirklich so streng in Zweierbeziehungen wie Ehepaare? Warum verlassen sie ein Gebiet, in dem es genug Nahrung gibt? Wie gelingt es ihnen, sich in andere hineinzuversetzen? Diese Fragen beantwortet Thomas Bugnyar in seinem ersten, überaus ansprechend gestalteten Buch: Er räumt viele Mythen aus und entlarvt in diesem mit schönen Farbfotografien ausgestatteten Band zahlreiche Schwarz-Weiß-Vorstellungen; und zeigt dabei auch, was diese über Jahrhunderte als Aasfresser geschmähten Tiere mit uns gemeinsam haben: Bugnyar schildert, wie ausdifferenziert ihr Sozialsystem ist, wie sie tarnen, täuschen, bluffen, tricksen und welche Strategien sie bei der Kommunikation mit Artgenossen einsetzen. Der Autor macht das mit leichter Hand in einem zugänglichen Parlando und mit übergroßer Begeisterung — seine Faszination bei der Schilderung vieler Experimente steckt an. Die kognitiven Leistungen der »Corvidae« kommen nämlich jenen von Menschen und anderen Primaten erstaunlich nah.
Thomas Bugnyar, 1971 in Eisenstadt geboren, studierte in Wien, den USA und Schottland. 2008 Habilitation in Kognitionsbiologie. Er lehrte in Tübingen, seit 2009 an der Universität Wien. Er gründete die Forschungsanlage am Haidlhof, Bad Vöslau, mit, der er vorsteht. Leiter des Departments für Kognitionsbiologie an der Universität Wien.
Bugnyar, Thomas
Brandstätter
Ein Baum kommt selten allein
Junior-Wissensbücher
Ein Baum kommt selten allein
Laudatio
Bäume sind die ältesten Lebewesen unserer Erde: Und auch sie kümmern sich um ihre Nachbarn und ihren Nachwuchs und bilden mit ihren Artgenossen zusammen ein weit verzweigtes »Sozialsystem«. Sie machen sich lautstark bemerkbar, wenn sie Durst haben, und manchmal sind sie sogar schüchtern: Das alles erfährt man staunend in diesem spannenden Entdecker- und Mitmachbuch von Elisabeth Etz und Nini Spagl. Großes Wissen über Bäume wird in diesem Mitmachbuch für Kinder ab 6 Jahren in humorvollen und verständlichen Texten vermittelt: Das Buch informiert etwa über Vorkommen und Arten, über Photosynthese und wie wichtig Bäume in Städten sind. Die Kapitel sind ausführlich und lassen dazwischen immer wieder Platz zum Malen, Kritzeln und Einkleben, sodass die jungen Leser/innen auch interaktiv gefordert und dazu angeregt werden, sich eingehend mit diesen für unseren Planeten so wichtigen Holzpflanzen zu beschäftigen.
Elisabeth Etz, geboren 1979 in Wien, wo sie nach Aufenthalten in Berlin und Istanbul nun wieder lebt. Nini Spagl, 1977 in München geboren, studierte Architektur in Innsbruck, machte einen Lehrgang zur Buchgestalterin in St. Pölten und bildet sich derzeit im Bereich Animation weiter.
Etz, Elisabeth | Spagl, Nini
Leykam, ab 6
Piepmatz macht Wald aus euch: Weltenrettdings für Vorangeschrittene
Junior-Wissensbücher
Piepmatz macht Wald aus euch: Weltenrettdings für Vorangeschrittene
In »Piepmatz macht Wald aus euch« rechnet ein kleiner gefiederter Weltretter mit der Dummheit der Menschen ab und lässt dabei seiner Wut und seinem losen Mundwerk freien Lauf. Denn die Menschen reduzieren seit Jahrzehnten die Wälder, um immer mehr neue Gebäude und Straßen zu bauen, und bedenken dabei wenig bis gar nicht, dass der Lebensraum für die Tiere immer weniger wird. Das und vieles mehr spricht Piepmatz in seiner beherzten Rede an die Menschen an, und die Menschen tun gut daran, ihm aufmerksam zuzuhören und ihr Handeln in Zukunft gut zu überdenken.
Michael Stavarič wurde in Brünn geboren und lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer und Dozent in Wien. Die in Bulgarien geborene Stella Dreis ist von Vögeln und Bäumen besonders begeistert. Sie lebt heute als freie Künstlerin und Illustratorin in Heidelberg.
Stavarič, Michael | Dreis, Stella
Leykam, ab 6
Angepasst, strebsam, unglücklich. Die Folgen der Hochleistungsgesellschaft für unsere Kinder
Medizin/Biologie
Angepasst, strebsam, unglücklich. Die Folgen der Hochleistungsgesellschaft für unsere Kinder
Wir leben in einer Hochleistungsgesellschaft, die immensen Druck mit fatalen Folgen auf unsere Kinder ausübt. Hervorragende Schulnoten, künstlerisch begabt, engagiert, athletisch ambitioniert: Das ideale Kind. Doch derartige gesellschaftliche Anforderungen führen zu Stress bei Kindern und auch bei den Eltern. Gut gemeint treiben Eltern ihren Nachwuchs mit großen Erwartungen zu hohen Bildungsabschlüssen an. Doch der Weg dorthin ist für Kinder keinesfalls mühelos, da sie ihr Ziel nicht etwa durch einen hohen IQ oder überragende Intelligenz erreichen, sondern durch Fleiß und hartes Schuften. Selbst wenn die Eltern den Wunsch nach einem leistungsstarken Kind nicht äußern, verspüren die Heranwachsenden die gesellschaftlichen Ansprüche und folgen diesen. Aus Leidenschaft resultieren solche Bemühungen jedoch selten, weshalb die Lernfreude sinkt und parallel emotionale Probleme steigen. Margrit Stamm möchte auf diese Problematik aufmerksam machen und zählt zusätzlich alternative Strategien zur Bewältigung auf.
Als pädagogische Psychologin und Erziehungswissenschaftlerin gründete Margrit Stamm das Forschungsinstitut Swiss Education. 2018 erhielt sie den internationalen Doron-Preis verliehen.
Stamm, Margrit
Kösel
Der menschliche Faktor – 50 verhaltensökonomische Erkenntnisse
Medizin/Biologie
Der menschliche Faktor – 50 verhaltensökonomische Erkenntnisse
Menschenkenntnis ist zentral, um das Leben zu meistern. Das gilt somit auch in der Arbeitswelt: Wer erfolgreich sein will, muss mit Menschen interagieren und ihre typischen Verhaltensweisen kennen. Das gilt vom Berufseinstieg bis zur Führungsposition auf allen Hierarchieebenen. Matthias Sutter präsentiert in seinem Buch aktuelle verhaltensökonomische Erkenntnisse, um die menschliche Komponente im Beruf besser zu verstehen und so eine produktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Er analysiert dazu, was in Mitarbeiter/innen vorgeht, wie sie auf Anreize reagieren und wie sich das auf das Mit- und Gegeneinander im Berufsleben auswirkt — auf der Grundlage der modernen verhaltensökonomischen Forschung. Sutter präsentiert-überraschende Erkenntnisse und zeigt leicht verständlich und wissenschaftlich fundiert, wie man sein Gegenüber im Job besser versteht und dort Stolperfallen im sozialen Miteinander vermeidet.
Matthias Sutter ist Direktor am Max Planck Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn sowie Professor für Experimentelle Wirtschaftsforschung und Verhaltensökonomie an den Universitäten Köln und Innsbruck. Laut FAZ-Ranking ist er einer der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands.
Sutter, Matthias
Hanser
Zukunft denken. Die nächsten 100, 1000 und 1 Milliarde Jahre
Naturwissenschaft/Technik
Zukunft denken. Die nächsten 100, 1000 und 1 Milliarde Jahre
David Christian ist der Begründer der »Big History«, die Erkenntnisse von Geologie, Astronomie und Biologie synthetisiert und versucht historische und biologische Entwicklungen als großes Ganzes zu denken. So prognostiziert er in diesem Buch, was in den nächsten hundert, tausend oder sogar Milliarden Jahren geschieht. Es soll ein Leitfaden dafür sein, wie wir uns die Welt des fortgeschrittenen Anthropozäns vorzustellen haben, aber auch eine Hilfe bei der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen, vor denen wir als Spezies stehen wie Klimawandel und Artensterben. Christian unternimmt hier das Experiment, die biologischen Vorrausetzungen gesellschaftlicher Vorstellungen auszuleuchten und ausgehend von Trends erkennenden Bakterien bis zum potenziellen Leben auf anderen Planeten die Zukunft neu zu durchdenken.
Der Historiker David Christian arbeitete fast seine ganze Laufbahn – abgesehen von einigen Jahren in San Diego – an der Macquarie University in Sidney. Seit 2011 leitet Christian das von der Bill and Melinda Gates Foundation finanzierte Big History Project.
Christian, David
Aufbau
Clit. Die aufregende Geschichte der Klitoris
Medizin/Biologie
Clit. Die aufregende Geschichte der Klitoris
Auch heute noch sind Themen wie Sexualität und Sex Tabus, jedoch nicht für Louisa Lorenz. Sie geht nämlich dem Phänomen der Klitoris auf die Spur und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Erst mit 25 Jahren und rein zufällig erfährt sie, dass die Klitoris trotz ihrer kleinlichen Größe weite Strecken des Körpers umfasst. Diese Information kratzt an ihrem Ego, denn als emanzipierte und aufgeklärte Frau erwartet Lorenz, über solche Zusammenhänge eigentlich Bescheid wissen zu müssen. Aber auch der Mehrheit der Frauen in ihrem Umfeld ergeht es nicht anders. Mittlerweile kann sich Lorenz jedoch als Klitoris-Expertin bezeichnen und betreibt Aufklärungsarbeit zu diesem oftmals übersehenen Organ. Unter anderem kommt sie zu der Erkenntnis, dass vaginaler Geschlechtsverkehr entgegen der allgemeinen Auffassung nur selten zum Orgasmus führen kann und ein von Männern erschaffenes Konstrukt sei. Weiters schildert sie die Bedeutung der Klitoris für den Orgasmus und allgemein die Korrelation zwischen Sexualität und Anatomie. Durch ihre Arbeit möchte Lorenz gegen Unterdrückung und Unwissen ankämpfen und dabei für sexuelle Selbstbestimmung sorgen.
Louisa Lorenz gibt als Kulturwissenschaftlerin und Geschlechtsforscherin Workshops zu ihrem Anliegen, nämlich schamlose Aufklärungsarbeit zur Klitoris.
Lorenz, Louisa
Heyne
Entdecke den Regenwald
Junior-Wissensbücher
Entdecke den Regenwald
In »Entdecke den Regenwald« zeigen die beiden Freunde Emma und Luis die faszinierenden Geheimnisse der drei großen Regenwälder unserer Erde – in Afrika, in Asien und in Südamerika. Obwohl diese tropischen Wälder nur ca. 4 % unserer Erde bedecken, leben dort mehr als die Hälfte aller bekannten Tier- und Pflanzenarten. Was ist ein Regenwald, wie ist er aufgebaut, welche Tiere leben da und wie leben sie, welche Pflanzen- und Baumarten beherbergen sie und welche indigenen Völker kann man heute noch dort finden? Aber auch auf die Bedrohung der Regenwälder und auf die Folgen, wenn wir sie weiterhin roden und zerstören, wird aufmerksam gemacht.
Anne Siemens hat Politikwissenschaft studiert und arbeitet als freie Autorin unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel. Sie ist Lehrbeauftragte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Ameri-Siemens, Anne | Hallmann, Anton
Kleine Gestalten, ab 8
Österreich und der Kalte Krieg. Ein Balanceakt zwischen Ost und West
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften
Österreich und der Kalte Krieg. Ein Balanceakt zwischen Ost und West
Der Kalte Krieg dauerte fast ein halbes Jahrhundert. Als sich der Eiserne Vorhang über Europa senkte, richteten die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, auf eine längere Besatzung Österreich ein –so bestand auch für Österreich die Gefahr der Teilung. So wurde Österreich zu einem Hauptschauplatz des Ost- West-Konflikts und damit auch ein Tummelplatz der Geheimdienste. Auch der Propagandakrieg zwischen Ost und West tobte im Land. Österreich zitterte vor der Atombombe und grenzte auf über tausend Kilometern an kommunistische Diktaturen. Als neutraler Staat spielte Österreich jedoch eine bedeutende Rolle als Vermittler, Brückenbauer und Verhandlungsort. So begann für Österreich ebenfalls 1989 eine neue Ära. Bischof und Ruggenthaler erzählen die Geschichte der österreichischen Außenpolitik seit 1945 und räumen mit manchem Mythos auf: So war die Neutralität nie Staatsräson, sondern in jedem Jahrzehnt Gegenstand eines internen und externen Tauziehens.
Günter Bischof leitet das Österreichzentrum an der Universität von New Orleans. Er studierte in Innsbruck, Wien und New Orleans Englisch und Geschichte und promovierte an der Harvard Universität. Peter Ruggenthaler ist stellvertretender Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung Graz – Wien – Raabs. Nach dem Studium in Graz und St. Petersburg habilitierte er sich über das Neutralitätskonzept in Stalins Außenpolitik.
Bischof, Günter | Ruggenthaler, Peter
Leykam
Die Evolution der Schönheit. Darwins vergessene Theorie zur Partnerwahl
Medizin/Biologie
Die Evolution der Schönheit. Darwins vergessene Theorie zur Partnerwahl
Prachtvolle Federn mit kräftigen und glänzenden Farben: Vögel faszinieren mit ihrer prunkvollen Erscheinung nicht nur uns Menschen, sondern in erster Linie erwägenswerte Paarungspartner. Vogelmännchen versuchen mit ihrem kunstvollen Gefieder Vogelweibchen zu beeindrucken und anzulocken – eine Art sexuelle Selektion kommt zustande. Dementsprechend dient das Auftreten von Vögeln nicht nur der Ästhetik oder der Anpassung an die Umwelt, sondern vielmehr der Paarung. Diese Theorie erstellte bereits Darwin, der das Gefieder von Straußen und Pfauen bis aufs kleinste Detail analysierte. Richard O. Prum knüpft nun an dessen Gedanken an und wagt die Übertragung dieser Theorie auf den Menschen. Wie wirkt sich die Schönheit evolutionsbedingt auf die Partnerwahlen bei Menschen aus? Können Rückschlüsse auf die menschliche Evolution durch die Auswirkung von Schönheit gemacht werden?
Der Amerikaner Richard Owen Prum ist Professor an der Yale University. Seine Forschungsgegenstände sind die Evolutionsbiologie, die Ornithologie und sexuelle Selektion. Er war für dieses Werk für den Pulitzer-Preis nominiert.
Prum, Richard O.
Matthes & Seitz
(W)Erde wieder wunderbar. 9 Wünsche fürs Anthropozän
Junior-Wissensbücher
(W)Erde wieder wunderbar. 9 Wünsche fürs Anthropozän
Wir leben im Anthropozän – dem Zeitalter des Menschen. Doch wie wir Menschen leben, tut unserem Planeten nicht gut. Wir haben immens in den Kreislauf der Natur eingegriffen, und es wäre höchste Zeit, mehr Rücksicht auf unsere Umwelt zu nehmen. Dieses Buch konfrontiert mit neun Wünschen, die die Natur an uns richtet und uns anregen sollen, sorgsam und umsichtig mit unseren Ressourcen umzugehen. Es soll aufklären und aufrütteln, vor allem aber aufrufen, herauszufinden, was jeder selbst dazu beitragen kann, um diese Erde wieder wunderbar zu machen.
Melanie Laibl ist Übersetzerin und Kommunikationswissenschaftlerin. Ihr kinderliterarisches Schaffen wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Corinna Jegelka studierte Kunst und Philosophie an der Uni Dortmund sowie Kommunikationsdesign an der FH in Aachen.
Laibl, Melanie | Jegelka, Corinna
G&G Verlag, ab 8
Die Stunde der Physiker. Einstein, Bohr, Heisenberg und das Innerste der Welt
Naturwissenschaft/Technik
Die Stunde der Physiker. Einstein, Bohr, Heisenberg und das Innerste der Welt
In den 1920er Jahren schlug die Stunde der Physiker: Sie machten sich auf den Weg zu den Atomen im Innersten der Welt. Dabei sahen sie sich gezwungen, das gewohnte Weltbild vollkommen aufzugeben. Zu diesen Pionieren gehörten Max Planck, Albert Einstein, Niels Bohr, Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli und Paul Dirac. Insbesondere Heisenberg war mit ständig neuen Ideen eine treibende Kraft für ein völlig verändertes Bild von der Welt hinter den Dingen: Es gibt nur Bewegung, im Wirklichen genauso wie im Wissen und Denken, wo überall die Energie mit ihren Wandlungsmöglichkeiten das Geschehen in Gang hält. All diese Überlegungen mündeten in das neue wissenschaftliche Feld der Quantenmechanik. Ihr verdankt man die elektronischen Geräte, die heute selbstverständlich genutzt werden.
Ernst Peter Fischer ist Physiker und lehrte als Professor an den Universitäten Konstanz und Heidelberg Wissenschaftsgeschichte. Zudem schreibt er als Wissenschaftspublizist u. a. für die FAZ und Geo.
Fischer, Ernst-Peter
C.H.Beck
Das große Buch vom Vogelzug. Eine umfassende Gesamtdarstellung
Naturwissenschaft/Technik
Das große Buch vom Vogelzug. Eine umfassende Gesamtdarstellung
Woher weiß man von woher die Vögel kommen und wohin sie ziehen? Wie schaffen sie ihre oftmals über Tausende von Kilometern reichende Reise über Meere und Wüsten? Wie kann ein junger Vogel, der erstmals und ohne seine Eltern nachts fliegt, wissen, wann und wohin er sich zu bewegen hat? Wie orientieren sie sich? Antworten darauf liefert »Das große Buch vom Vogelzug« des Ornithologen Franz Bairlein anhand neuester Methoden und Techniken: Jahrhundertelang zogen nämlich Zugvogelforscher/innen auf der ganzen Welt ihre Schlussfolgerungen weitgehend anhand von hinuntergefallenen Vogelringen und anderen Funden. So präsentiert Bairlein hier vollständig neue Erkenntnisse und beleuchtet darüber hinaus den Vogelzug im Blick auf Fragen der Gegenwart: Was z. B. sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Vogelzug und welche Rolle spielen Zugvögel als Überträger von Infektionskrankheiten?
Franz Bairlein war bis 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Zoologie der Physiologisch-Ökologischen Sektion an der Universität zu Köln. 1990 wurde Bairlein Direktor der Vogelwarte Helgoland in Wilhelmshaven. 1991 habilitierte er an der Universität Oldenburg, wo er seit 1992 als Professor für Zoologie tätig ist. Von 2001 bis 2012 war er zudem Präsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft.
Bairlein, Franz
Aula
Urwelten. Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte
Naturwissenschaft/Technik
Urwelten. Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte
Die Vergangenheit ist lebendig – und sie hinterlässt Spuren: Tropische Wälder in der Antarktis. Ein Wasserfall von unvorstellbarer Größe, der das trockene Mittelmeerbecken mit Leben füllt. Eine Python, die in der kenianischen Savanne frühe Verwandte des Menschen auf Bäume jagt. Der Paläontologe Thomas Halliday lässt anschaulich verlorene Welten wiederaufleben und erklärt, wie Ökosysteme entstehen und verschwinden, wie alte Spezies durch neue verdrängt werden, wie Lebewesen wandern, sich anpassen und entwickeln. Halliday führt durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte und sieben Kontinente – und zeigt, wie wertvoll die fossilen Spuren auch für den Kampf gegen Klimawandel und Artensterben sind.
Thomas Halliday ist Paläontologe und Evolutionsbiologe. Er istz derzeit Forschungsstipendiat an der Universität von Birmingham inne und arbeitet zudem für das Natural History Museum in London.
Halliday, Thomas
Hanser
Duftreich. Ein Wegweiser zur Welt der Gerüche
Medizin/Biologie
Duftreich. Ein Wegweiser zur Welt der Gerüche
Vanille, frisch-gemähtes Gras, Trüffel und Duriannüsse – allesamt Geruchskomponenten diverser Art und Intensität. Während Vanille und Gras unverwechselbare Gerüche sind, die aus der Ferne erschnüffelt werden können, verhält es sich bei Duriannüssen vollkommen anders. Diese Geruchsphänomene schildert Harold McGee in seinem Buch, das die Geschichte und Entstehung von Gerüchen durchwandert und durchlebt. Deren biologische und chemische Zusammensetzung demonstriert McGee gemeinsam mit persönlichen Forschungsergebnissen verständlich und zeigt, welchen Effekt Gerüche auf unsere Emotionen und Gefühlslage ausüben. Dabei sind naturbelassene, ökologische Gerüche, wie die der Wälder, des Meeres und der Städte, vertreten, aber zugleich auch kulinarische Düfte in all ihren Varietäten. Neben theoretischem Wissen kann das Riechorgan der Leser/innen in diesem Buch außerdem durch Geruchstabellen und Beschreibungen trainiert werden: Eine Reise durch die Geruchswelt und ein Wegweiser zugleich.
Der amerikanische Autor Harald McGee studierte Literaturwissenschaft in Yale. Heute jedoch veröffentlicht er als Experte in der Lebensmittelchemie Bücher und Artikel. Er hält Vorträge zu der Chemie des Kochens und ist als Berater für Nahrungsmittelhersteller tätig.
McGee, Harold
Matthaes
Sucht. Erkennen – Verstehen – Überwinden
Medizin/Biologie
Sucht. Erkennen – Verstehen – Überwinden
Aus einer Zigarette in der Woche wird eine Packung täglich; aus einem Poker-Spiel mit geringem Einsatz werden Verluste des gesamten Vermögens; aus einer Stunde Surfen im Internet wird eine Deprivation sozialer Kontakte. Für kurzfristige Befriedigung nimmt man häufig langfristige Unzufriedenheit in Kauf. Seit der Pandemie treten Suchterkrankungen aufgrund von psychischen Belastungen vermehrt auf, weshalb es sich um eine gesellschaftliche Problematik mit Interventionsbedarf handelt. Aus Genussmitteln wie Alkohol und Zigaretten bis zu alltäglichen Tätigkeiten wie Essen und Einkaufen kann sich ein Suchtverhalten entwickeln, das jedenfalls behandelt werden sollte. Georg Psota und Michael Horowitz demonstrieren deshalb die verschiedenen Arten und Formen von Suchterkrankungen und schildern ihre diversen Ursachen. Sie führen außerdem Bewältigungs- und Bekämpfungsmethoden an, um Suchterkrankungen zu verhindern.
Als Facharzt für Psychatrie und Neurologie ist Georg Psota seit Jahren tätig, zusätzlich ist er unter anderem auch als Präsident der ÖGSP und Leiter des Psychosozialen Beraterstabes Wien engagiert. Michael Horowitz ist in erster Linie als Autor von Drehbüchern und Fotograf, beispielsweise für Ausstellungen in der Albertina, bekannt.
Psota, Georg | Horowitz, Michael
Residenz