2025

Unser größter Schatz: Der Boden
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Unser größter Schatz: Der Boden

Wir gehen, laufen, tanzen, springen oder trampeln ständig auf ihm rum – und schenken ihm dennoch kaum Beachtung: Unserem Boden. Der Boden ist immer da, ganz selbstverständlich. Dabei birgt er wahre Wunder, die es zu entdecken gäbe. Der Boden ist unsere Lebensgrundlage: Er filtert und speichert Wasser, beherbergt Rohstoffe und unzählige Lebewesen. Aber es werden leider auch Kriege um ihn geführt. Dieses umfangreich und anschaulich bebilderte Buch erklärt Kindern, warum der Boden für Klimaschutz und Biodiversität so wichtig ist und zeigt, dass wir ihn fürs (Über-)Leben brauchen. Karolin Küntzel studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement. Sie hat als Dozentin gearbeitet, Schreibwerkstätten geleitet und an Grundschulen unterrichtet. Barbara Schulze Frenking lebt und arbeitet in München. Nach ihrem Designstudium in Augsburg arbeitete sie in einem Planungsbüro für Ausstellungsdesign und Museumsgestaltung.
Küntzel, Karolin | Schulze Frenking, Barbara
Beltz & Gelberg, ab 7
Der Lauf der Natur. 48 Geschichten über die Kreisläufe unserer Welt
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Der Lauf der Natur. 48 Geschichten über die Kreisläufe unserer Welt

Gabby Dawnay lädt ein, die bemerkenswerten Kreisläufe unseres Lebens auf besondere Weise zu entdecken. Überall um uns herum vollbringt die Natur wahre Wunder, alles verändert sich in einem ewigen Kreislauf. Kinder erfahren in diesem Buch, wie aus den winzigen Prolarven, die im Wasser schlüpfen, durch die Luft sausende Libellen werden, wie von der Wolke bis zum Blitz ein Gewitter entsteht, und welche Phasen der Mond durchläuft. Detaillierte Illustrationen und anschauliche Texte erklären jeden Schritt in einem Kreislauf ganz genau. Dabei lernen Kinder, dass die Welt sich immer dreht und sich ständig verändert, im Wechsel der Jahreszeiten, manchmal so schnell wie das Licht, manchmal so langsam wie ein wachsender Berg. Gabby Dawnay ist Kinderbuchautorin, Drehbuchautorin und gelegentlich auch Illustratorin. Sie lebt in London. Margaux Samson-Abadie ist eine französische Illustratorin und Designerin.
Dawnay, Gabby | Samson-Abadie, Margaux
Prestel, ab 7
Pupsende Mikroben und Dinos im Winterschlaf
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Pupsende Mikroben und Dinos im Winterschlaf

Warum haben die Dinosaurier an Nord- und Südpol Winterschlaf gehalten? Wie lässt sich ohne Zeitmaschine herausfinden, wie das Wetter früher war? Und was haben pupsende Mikroben mit dem Kraftstoff der Zukunft zu tun? Die wichtigsten Kinderfragen rund ums Klima, das Gleichgewicht der Natur und den Einfluss des Menschen werden in kurzen Texten und ausdrucksstarken Bildern beantwortet: vom urzeitlichen Riesenkontinent Pangäa über die Eiszeiten, die unseren Planeten prägten, bis hin zu modernen Mitteln der Klimaforschung. Grundlagenwissen und originelle Fakten vermitteln eindringlich, wie faszinierend die Geschichte unserer Erde ist und auf welch großartige Weise alles mit allem zusammenhängt. Ola Woldańska-Płocińska hat Grafikdesign an der Universität der Künste in Posen studiert, wo sie auch lebt und arbeitet.
Woldańska-Płocińska, Ola
Hanser, ab 6
Natur auf dem Teller. Weil Pizza und Pommes nicht auf Bäumen wachsen
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Natur auf dem Teller. Weil Pizza und Pommes nicht auf Bäumen wachsen

Aus Kartoffeln werden Pommes, Kakaobohnen werden zu Schokolade und Spaghetti waren einmal Weizenkörner. Die größte Zitrone der Welt wiegt mehr als fünf Kilogramm, und der NASA ist es gelungen, Kartoffeln im Weltraum zu ernten: Über Lebensmittel gibt es unglaublich viele spannende Geschichten zu erzählen. Das macht die Lausanner Illustratorin Lisa Voisard in ihrem neuen Buch. Dabei erklärt sie ausführlich, woher Lebensmittel kommen, wie sie wachsen, von wem sie angebaut und gezüchtet werden, und wie sie sich wandeln, bis sie auf unsere Teller kommen. Die Naturliebhaberin porträtiert auch all die wunderbaren Pflanzen, die uns Menschen Tag für Tag ernähren. Lisa Voisard ist Grafikerin und Illustratorin aus Lausanne.
Voisard, Lisa
Helvetiq, ab 6
Ich zeig dir, wie es früher war. Wie Kinder zu anderen Zeiten lebten
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Ich zeig dir, wie es früher war. Wie Kinder zu anderen Zeiten lebten

Nicola Edwards begibt sich auf eine Zeitreise durch die Weltgeschichte und zeigt dabei die Alltagswelt der Kinder in den verschiedenen Epochen. Diese Reise gliedert sich in verschiedene Themen wie: Wie wohnten Kinder im alten Japan oder in Nordamerika, bevor die Europäer ins Land kamen? Was gab es zu essen? Wie kleideten sich die Kinder im antiken Rom oder im alten Ägypten? Mussten sie sich auch täglich waschen? Was taten sie, um gesund zu bleiben? Welche Kinder gingen zur Schule und welche mussten arbeiten? Welche Schriftsysteme gab es? Welche Feste feierten sie und an welche Götter glaubten sie? Und wer waren die Kinder, die schon in jungen Jahren Herrscherinnen oder Herrscher wurden? Ein kunterbuntes Buch voller spannender, lustiger und wissenswerter Fakten, zauberhaft und witzig illustriert. Nicola Edwards wuchs in Brighton in England auf. Heute lebt sie als Herausgeberin und Autorin in London. Alejandra Rojas studierte Medizin an der Universidad de Chile und arbeitete viele Jahre in einer psychiatrischen Klinik.
Edwards, Nicola | Rojas, Alejandra
Penguin JUNIOR, ab 6
Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel
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Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel

Charles Darwin hat die ganze Welt bereist und viele Tierarten erforscht. Doch ein Lebewesen faszinierte ihn ganz besonders: der gewöhnliche Regenwurm! Darwin vermutete, dass Würmer eine erstaunliche Superkraft haben. Deshalb beschäftigte er sich auch ganz besonders mit ihnen und suchte teils auf höchst sonderbare Weise nach ihren Begabungen. Mit diesem Buch kann man sich auf eine spannende Reise in die Vergangenheit machen und dabei sein, wie der große Naturforscher herausfindet, dass der bescheidene Regenwurm die wichtigste Spezies auf unserem Planeten ist. Polly Owen ist eine Kinderbuchautorin aus Südostengland. Gwen Millward ist in Wales aufgewachsen und studierte Kunst in Edinburgh.  
Owen, Polly | Millward, Gwen
Penguin Junior, ab 5
Geniale Power-Pflanzen. Vorbilder für unsere Zukunft
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Geniale Power-Pflanzen. Vorbilder für unsere Zukunft

Was wir Menschen von Pflanzen alles lernen können, erklärt Clive Gifford sehr anschaulich in diesem Buch. Pflanzen haben wahre Superkräfte, mit denen sie Krankheiten heilen, nachhaltige Energie liefern oder auch unglaubliche und für den Menschen nützliche Materialien herstellen können. Seit Jahrmillionen sind sie die kreativsten Problemlöser. Ob Klettverschlüsse, Stahlseile oder Kopfschmerztabletten – dieses äußerst unterhaltsame und liebevoll gestaltete Buch begeistert Kinder für die spektakulärsten Erfindungen aus der Pflanzenwelt. Eine spielerische Einladung, das heldenhafte Grünzeug um uns herum mit ganz neuen Augen zu sehen. Clive Gifford ist ein vielfach preisgekrönter Autor. Er studierte Politik an der Southampton University und arbeitet heute in Manchester. Gosia Herba ist Illustratorin und Autorin von Kinderbüchern und Graphic Novels. Sie lebt und arbeitet in Polen.
Gifford, Clive | Herba, Gosia
E.A. Seemann Bilderbande, ab 5
Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen. Wissen und Geschichten
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Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen. Wissen und Geschichten

Dieses Buch gewährt einen lebendigen Einblick in indigenes Leben und Wissen - ob Naturwissen, Geschichten vom Himmelswolf, aber auch über Diskriminierung und den Kampf um Anerkennung und Respekt. Hier können wir viel über die Realität, den Alltag und die Geschichte der indigenen Menschen Nordamerikas erfahren, in dem sie selbst zu Wort kommen. Autor Eldon Yellowhorn ist Stammesangehöriger der Piikani in Kanada – er beschreibt, erklärt, erzählt und hat auch andere Indigene gebeten, von sich zu berichten. Das ermöglicht den Leserinnen und Lesern einen echten, informativen Einblick in ihr Leben und Schaffen. Eldon Yellowhorn wuchs in einem Reservat in Alberta, Kanada, auf. Er studierte Archäologie und Anthropologie, schrieb mehrere Bücher und lehrt Indigenous Studies an der Simon Fraser University in Burnaby, British Columbia. Kathy Lowinger studierte Anthropologie in Toronto und Cambridge. Statt abzuschließen arbeitete sie zehn Jahre für eine Organisation, die sich für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtugung engagiert. Anschließend wurde sie Direktorin des Canadian Children’s Book Centre in Toronto, wo sie heute noch lebt.
Yellowhorn, Eldon | Lowinger, Kathy
Carlsen, ab 10
Das Raumfahrtbuch
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Das Raumfahrtbuch

Die Raumfahrt war schon immer voller Faszination. Hier erfahren Kids Wissenswertes von Sputniks bis zur ISS. Wie schnell muss eine Rakete fliegen, um ins All zu gelangen und wie lange dauert das? Was ist das »fliegende Bettgestell«, und hat Neil Armstrong eigentlich auf dem Mond geschlafen? Dieses unterhaltsam geschriebene Sachbuch folgt Raumfahrerinnen und Raumfahrern auf ihren wagemutigen Reisen ins All. Wir erfahren, wie das Leben auf der Raumstation ISS abläuft, und staunen, in welche Tiefen des Alls Raumsonden vordringen – immer auf der Suche nach außerirdischem Leben. Dieses Buch erzählt über berühmte Raketen, Satelliten und Raumstationen  und macht uns mit allen wichtigen Aspekten rund um das Thema Raumfahrt vertraut – vom ersten Menschen im Kosmos bis zum Weltraummüll. Jan Van Der Veken hat Design und Typografie an der Sint-Lucas-School of Architecture in Gent studiert, wo er heute das Design-Studio »Fabrica grafica« betreibt.
Van Der Veken, Jan
Gerstenberg, ab 10
Wer hat die Nase vorn? Die kühnsten, mutigsten und schlauesten Menschen aller Zeiten
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Wer hat die Nase vorn? Die kühnsten, mutigsten und schlauesten Menschen aller Zeiten

Wer war toll, toller, am tollsten? So macht Geschichte Spaß! Dieses Buch ist voller Geschichten über ungewöhnliche Herrscherinnen und Herrscher, die ihren Reichtum gern im Übermaß zur Schau stellten oder aber freizügig verteilten. Es geht um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Erfinderinnen und Erfinder und andere schlaue Menschen, die in ihrem Fach einfach die Nase vorn hatten. Aber wir treffen auch auf Künstlerinnen und Künstler, die für ihre Können zu Recht verehrt wurden, sehr oft aber übers Ziel hinausgeschossen sind. Staatsoberhäupter, Künstlerinnen und Persönlichkeiten aus der ganzen Weltgeschichte werden mit humorvollen Illustrationen in Szene gesetzt. Andy Seed ist Autor und wohnt in North Yorkshire, England. Er schreibt Memoiren, komische Gedichte und humorvolle Sachbücher. Sam Caldwell wuchs im Norden Englands auf und studierte Malerei am Edinburgh College of Art.
Seed, Andy | Caldwell, Sam
Midas, ab 10
Die Gefühle der Tiere: Von eifersüchtigen Affen, ängstlichen Hunden und pfiffigen Ratten
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Die Gefühle der Tiere: Von eifersüchtigen Affen, ängstlichen Hunden und pfiffigen Ratten

Jane Goodall sagt im Vorwort über dieses Buch: »Dieses Buch ist vollgepackt mit wundervollen Geschichten über Tiere, die beweisen, dass diese alle möglichen Gefühle empfinden, genau wie wir. Nach der Lektüre wird man Tiere nicht nur lieben, sondern sie auch besser verstehen.« Auf kindgerechte Weise beschreibt genau dies Autorin Lotte Stegeman: Tiere trauern und lieben, empfinden Eifersucht oder Ekel, sind ängstlich, glücklich oder mitfühlend. Dabei geht es ebenso um Haustiere wie wilde Tiere, Meeresbewohner oder Tiere der Lüfte. Mithilfe von Untersuchungen, Experimenten und Anekdoten wird aufgezeigt, wie nahe Tier und Mensch sich sind. Lotte Stegeman ist eine Kinderbuchautorin, die sich für ihre Recherchen intensiv und ausgiebig mit Tierexpert/innen austauscht. Mark Janssen studierte an der Akademie für visuelle Kunst in Maastricht.
Stegeman, Lotte | Janssen, Mark
Rotfuchs, ab 8
Alles über Erdlinge. Erstaunliche Fakten über einen kleinen blauen Planeten
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Alles über Erdlinge. Erstaunliche Fakten über einen kleinen blauen Planeten

Seit fünf Milliarden Jahren sammelt der »Hohe Interplanetare Rat« Informationen über intelligente Lebensformen im All. Erstmals sind nun die Erdlinge Gegenstand der Forschung. Die verblüffenden, kuriosen und informativen Ergebnisse sind in diesem Buch zusammengefasst und auf unterhaltsamste Weise illustriert. Erdlinge jeden Alters werden staunen, was es alles über sie und ihren Heimatplaneten zu erfahren gibt. Am Ende steht die Frage: Wird die Erde auch sorgsam behandelt? Haben uns die Forscher ihren Bericht absichtlich zugespielt? Dieses Buch erzählt mit leichtem Ton und augenzwinkernden Bildern von Vielfalt, Toleranz und der Notwendigkeit, sich Gedanken über unsere Zukunft zu machen. Ewa Solarz studierte Kunstgeschichte an der Universität Warschau in Polen. Robert Czajka schloss 2002 sein Studium an der Fakultät für Malerei der Akademie der Schönen Künste in Warschau ab. Er arbeitet als Grafikdesigner und Illustrator.  
Solarz, Ewa | Czajka, Robert
Gerstenberg, ab 8
Unterirdische Wunderwelten. Grotten, Tunnel, Tropfsteinhöhlen
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Unterirdische Wunderwelten. Grotten, Tunnel, Tropfsteinhöhlen

Eine aufregende Tour, die uns hinab führt in die faszinierende Welt unter unseren Füßen. Wir entdecken eine Höhle mit riesigen Säulen aus Eis, bestaunen ein Sternenzelt aus Millionen von Glühwürmchen und finden uns sogar im Bauch eines Vulkans wieder! Aber nicht nur die Natur, auch Menschen haben unterirdische Wunder erschaffen: Antike Höhlenstädte, geheime Bauwerke in der Tiefe und technische Meisterleistungen wie der Gotthardtunnel sind nur einige der Orte, die wir auf unserem Streifzug durch die Unterwelt erkunden werden. Eine erstaunliche Weltreise zu 18 verborgenen Orten voller Legenden und Geheimnisse! Volker Mehnert hat viele Jahre als freiberuflicher Journalist, Reiseschriftsteller und Buchautor in Lateinamerika, Osteuropa und den USA gelebt. Seine Bücher befassen sich mit touristischen, kulturellen und historischen Aspekten. Claudia Lieb ist mehrfach ausgezeichnete Designerin und lebt und arbeitet in München.
Mehnert, Volker | Lieb, Claudia
Gerstenberg, ab 8
Tiere und ihre Superkräfte. Entdecke 22 Tiere mit unglaublichen Fähigkeiten
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Tiere und ihre Superkräfte. Entdecke 22 Tiere mit unglaublichen Fähigkeiten

Manche Tiere sind wahre Superhelden. Sie verfügen über erstaunliche Fähigkeiten, die weit über das hinausgehen, was für uns Menschen möglich ist. Es gibt unglaublich wagemutige Tiere, wie den Iberiensteinbock, ein Tier, das so stark ist, dass es seine Beute mit nur einem Prankenhieb erlegen kann, wie der Eisbär oder den Narwal, dessen Tastsinn so fein ist, dass er erspüren kann, wann es schneien wird. In diesem stilvoll gestalteten Buch lernen Kinder alle diese außergewöhnlichen Tiere und ihre besonderen Fähigkeiten kennen. 19 Superkräfte wie »Superstärke«, »Superimitation« oder »Superbeine« werden vorgestellt und zugeordnet, wobei jedes Tier eine Punktezahl erhält, die anzeigt, wie stark es ist. Soledad Romero Mariño wurde in Barcelona geboren, studierte dort Grafikdesign und hat einen eigenen Verlag gegründet. Sonia Pulido ist Illustratorin und Comiczeichnerin. Sie lebt in einem Küstendorf in der Nähe von Barcelona.
Mariño, Soledad Romero | Pulido, Sonia
Prestel, ab 8
Von Rotze bis Kotze. Die flüssigen Superkräfte deines Körpers
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Von Rotze bis Kotze. Die flüssigen Superkräfte deines Körpers

Wenn Rotze, Sabber & Co. eklig und widerlich sind, warum gibt es sie dann? Sind sie vielleicht doch für irgendwas gut? Ja, denn unsere Körperflüssigkeiten wie Tränen, Blut, Speichel, Nasenschleim oder Schweiß sind richtig clevere Erfindungen der Natur und besitzen geniale Superkräfte, ohne die wir nicht überleben könnten. Und auch die Tierwelt macht sich so manche Körperflüssigkeit zunutze. Mit den interaktiven Fragen und spannenden Experimenten im Buch kann man die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Supersäfte entdecken. Denn Körperflüssigkeiten sind mindestens so genial wie unappetitlich. Johanna Klement forschte als Medizinerin lange an Hirn und Hormonen. Heute lebt sie als freie Autorin in Lübeck. Karsten Teich studierte freie Malerei an der Kunsthochschule in Kassel. Später arbeitete er u. a. als Zeichner für Magazine und Tageszeitungen.
Klement, Johanna | Teich, Karsten
Knesebeck, ab 8
In den Kopf geschaut. Was das Gehirn alles kann
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In den Kopf geschaut. Was das Gehirn alles kann

Dieses bunt und humorvoll gestaltete Kindersachbuch entführt in die faszinierende Welt der Gehirne. Wie funktioniert unser Gehirn? Wie schnell sind unsere Gedanken? Wieso träumen wir? Und können Roboter eigentlich auch denken? Es geht aber auch ins Tierreich: Wir erfahren, welches Tier das größte und welches das kleinste Gehirn hat und welche Tiere auch ganz gut ohne Gehirn auskommen. Wir lernen alles über Hypnose und Gehirnforschung, aber auch über Dinosauriergehirne und Zombiekakerlaken. Tim Kennington ist Lehrer und Erzieher bei der Organisation »Little House of Science«, die jedes Jahr Tausende von Kindern unterrichtet. Hauptberuflich ist er Volksschullehrer.
Kennington, Tim | Kay, Liz | Bloggs, Josy
Karibu, ab 8
Alles über die Hand
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Alles über die Hand

Unsere Hände sind Wunderwerke. Wir können damit Kunst schaffen, wir können damit aber auch zerstören. Wir können einen Ball fangen, Blumen pflücken, Pizzateig kneten, winken. Wir können unsere Hände reichen, sie aber auch entziehen. Jedenfalls sind unsere Hände ständig im Einsatz. Trotzdem denken wir kaum über sie nach. Was macht sie so besonders? Und wie funktionieren sie? Sind alle Hände gleich? Ein umfassendes Sachbuch über Gesten, Gebärdensprache und den Gebrauch von Werkzeugen bis hin zu den Händen berühmter Persönlichkeiten. Magda Garguláková hat ein Studium der Kunstgeschichte in Brünn absolviert. Sie arbeitet als Kinderbuchlektorin und in einer Galerie für zeitgenössische Kunst. Vítězslav Mecner studierte Illustration und Grafik an der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag.
Garguláková, Magda | Mecner, Vítězslav:
Aladin, ab 8
Voll ungerecht! Über Fairness und Gerechtigkeit
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Voll ungerecht! Über Fairness und Gerechtigkeit

Dass Gerechtigkeit nicht immer ganz einfach und ein komplexes Thema ist, damit hat sich Assata Frauhammer auseinandergesetzt. Das zeigt sich schon beim Aufteilen eines einfachen Kuchens. Denn ist es wirklich gerecht, wenn alle ein gleich großes Stück bekommen? Was ist mit der Person, die gebacken hat, oder der, die besonders hungrig ist? Je tiefer man ins Thema Gerechtigkeit einsteigt, umso kniffeliger wird es! Das Buch geht aber noch tiefer und erklärt auch, was Gerechtigkeit mit Demokratie zu tun hat, was Kommunismus ist, wieso Generationengerechtigkeit wichtig ist und wie wir die Ungleichheit in der Welt betrachten können. Gerechtigkeit zieht sich durch viele Bereiche – vom Taschengeld bis zum Klimaschutz. Assata Frauhammer hat Journalistik in Freiburg und Straßburg studiert. Sie arbeitet freiberuflich als Journalistin und Autorin. Meike Töpperwien studierte Design an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit ihrem Diplom arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin und Grafikerin.
Frauhammer, Assata | Töpperwien, Meike
Beltz & Gelberg, ab 8
Die geheime Welt der Schmetterlinge
Junior-Wissensbücher

Die geheime Welt der Schmetterlinge

Mit diesem Buch tauchen wir ein in die geheimnisvolle Welt der Schmetterlinge aus aller Welt. Was passiert genau bei ihrer wundersamen Verwandlung? Welche Schmetterlinge flattern am Tag umher, welche bevorzugen die Dunkelheit der Nacht? Und warum wagen einige von ihnen so weite Wanderungen in ferne Kontinente, und wie schaffen sie diese großen Distanzen? Malerische Illustrationen und fundierte Informationen bringen uns das faszinierende Leben der kleinen flatternden Flugkünstler näher. Rena Ortega ist Illustratorin, Designerin und Weltentdeckerin. Sie lebt im spanischen Galicien und setzt sich für den Umweltschutz ein.
Ortega, Rena
Coppenrath, ab 7
Das faszinierende Spiel der Tiere. Warum Elefanten gerne rutschen, Affen Bauchklatscher lieben und was das alles auch für unser Leben bedeutet
Naturwissenschaft/Technik

Das faszinierende Spiel der Tiere. Warum Elefanten gerne rutschen, Affen Bauchklatscher lieben und was das alles auch für unser Leben bedeutet

Auch Tiere haben ihren Spaß und spielen gerne: Krähen surfen auf Dächern, Delfine laufen auf der Hinterflosse. Elefanten rutschen bäuchlings durch den Schlamm und Tintenfische dribbeln Bälle wie Basketballer. David Toomey beschäftigt sich mit den zahlreichen Facetten des tierischen Spiels: Da necken sich Affen, werden Ratten gekitzelt und gezeigt, dass auch Hunde klare Vorstellungen von Fairplay haben. Toomey baut humorvoll wie systematisch anhand ungewöhnlicher Einblicke eine Brücke von verspielten Zwei- oder Mehrbeinern hin zur menschlichen Verhaltenswissenschaft: Tiere erfreut das Spielen nämlich nicht einfach bloß – es ist wie beim Menschen wichtig für die Entwicklung des Gehirns und kann dort vorhandene Störungen positiv beeinflussen. David Toomey promovierte an der University of Virgina in Charlottesville in Englisch. Heute ist er Professor an der University of Massachusetts in Boston und dort Co-Direktor der Abteilung für Professionelles Schreiben und Technische Kommunikation.
Toomey, David
Goldmann
Gegen die Welt. Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Gegen die Welt. Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit

Nationalismus, Protektionismus und Fremdenfeindlichkeit machen sich auf dem ganzen Planeten breit und prägen zunehmend das Denken der Bevölkerung. Ein solches Gesellschaftsklima herrscht aber nicht zum ersten Mal, wie Tara Zahra in ihrer Geschichte des antiglobalistischen Denkens aufzeigt: Bereits zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg vermehrten sich ebenjene Ansichten: (Arbeits-)Migration und ihre Verflechtung mit dem Wirtschaftsleben erzeugten Ressentiments und Existenzangst, worauf die Politik mit nationalistischen Programmen und protektionistischer  Abschottung reagierte. Mit der Spanischen Grippe verschärfte eine Pandemie die Situation, und Spannungen zwischen benachbarten Staaten wuchsen. Zahra beschreibt eine Welt zum Zeitpunkt ihres nahenden Kollapses, die eine besorgniserregende Ähnlichkeit mit unserer Gegenwart hat. Tara Zahra studierte Geschichte und Ökonomie in Swarthmore, Pennsylvania und der University of Michigan in Ann Arbor. Nach einer Fellowship in Harvard begann sie ihre Lehrkarriere in Chicago, wo sie seit 2018 Professorin und seit 2022 Leiterin des Neubauer Collegiums für Kultur und Gesellschaft ist.  
Zahra, Tara
Suhrkamp
Die Achse der Autokraten. Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Die Achse der Autokraten. Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten

Laut Anne Applebaum sind Autokratien im 21. Jahrhundert nicht nur von einem Tyrannen mit Gewalt geführte Systeme,  sondern komplexe Netzwerke. Neue internationale Allianzen sind dadurch entstanden, etwa zwischen Belarus, China, Iran, Myanmar, Russland, Syrien und Venezuela – hier unterstützen sich Autokraten mit Ressourcen und Equipment, z. B. mit Propaganda-Trollfarmen und Bots, gegenseitiger Geldwäsche von entwendetem öffentlichem Eigentum oder dem Austausch von modernsten Überwachungstechnologien. Ein Buch, das zeigt, wie Diktatoren zusammenarbeiten und sich untereinander beschützen wie stärken, was auch die Demokratien der Welt untergräbt. Anne Applebaum studierte in Yale und London Geschichte und Literaturwissenschaft. Seitdem schreibt sie für zahlreiche renommierte US-Zeitungen und unterrichtet an der School of Advanced International Studies der John Hopkins University in Baltimore.
Applebaum, Anne
Siedler
Das gespaltene Haus. Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von 1950 bis heute
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Das gespaltene Haus. Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von 1950 bis heute

So gespalten wie aktuell waren die Vereinigten Staaten von Amerika vielleicht zuletzt während des Bürgerkriegs im 19. Jahrhundert. Manfred Berg erzählt die lange Geschichte einer Entwicklung, die bis zum Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 geführt hat – und beginnt in den Fünfziger Jahren: In dieser Dekade galten die USA als die stabile Demokratie schlechthin. Der Vietnamkrieg, der Bürgerrechtskonflikt und die Gegenkultur der Sixties errichteten und verhärteten neue Frontlinien. Die Globalisierung und die Medienrevolution verschärften diese Entwicklung weiter. Das führte zu Kulturkämpfen, deren Radikalisierungsimpulse lange unterschätzt wurden. Rote und blaue Staaten, die beiden großen Parteien, Konservative und Liberale sind inzwischen nicht mehr Opponenten in einem demokratischen Diskurs um gemeinsamen Konsens, sondern er- wie verbitterte Feinde. Manfred Berg studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie in Heidelberg. Anschließend war er dort Mitarbeiter am Institut für Amerikanische Geschichte, später an der FU Berlin, in Washington D.C. und in Halle-Wittenberg. Seit 2005 ist Berg Professor in Heidelberg.
Berg, Manfred
Klett-Cotta
Maskeraden. Eine Kulturgeschichte des Austrofaschismus
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Maskeraden. Eine Kulturgeschichte des Austrofaschismus

1933 wurde in Österreich von den Austrofaschisten um Engelbert Dollfuß das Parlament ausgeschaltet. Anschließend folgte ein Schlingerkurs des »Ständestaates« – bestimmt durch politische Inkonsequenz. Das Unternehmen endete im »Anschluss« der deutschen Nationalsozialisten und ihrer illegalen Verbündeten in Österreich. Doch was geschah im Alltag und Kulturleben von 1933 bis 1938? Die katholische Kirche prozessierte, die Operette blühte, und die Menschen begeisterten sich für neue Sportarten und Technologien. Jedoch wurde auch der Freiraum der Kunst und Zivilgesellschaft immer mehr eingeschränkt. Alfred Poser, Bélá Rasky, Hermann Schlösser stellen diese kurzen Jahre der österreichischen Geschichte, die vor allem von großer Widersprüchlichkeit geprägt war, als breites Panorama dar. Alfred Pfoser studierte u.a. Geschichte in Salzburg. Er arbeitete in Wien als Lehrer und Mitarbeiter der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur. Als Gastprofessor lehrte er in St. Louis. AB 1982 war er bei den Büchereien Wien tätig, von 2007 bis 2016 stellvertretender Bibliotheksdirektor Wienbibliothek im Rathaus. Béla Rásky studierte u.a. Geschichte in Wien. Er war Mitarbeiter der »Österreichischen Kulturdokumentation«, bis 2003 Leiter der »Austrian Science and Research Liaison Office Budapest« und danach freiberuflich und im Wien Museum tätig.  Von 2010-2020 war er Geschäftsführer des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien. Hermann Schlösser studierte u.a. Anglistik in Marburg und Sheffield. 1983 bis 1986 war er Lektor an der Universität Pisa. Seit 1989 in Wien ansässig, arbeitete er als freier Journalist für Medien in Deutschland und Österreich. Von 1990 bis 2017 war er Literaturredakteur der WIENER ZEITUNG und von 1989 bis 2001 Lektor am Institut für Germanistik.  
Pfoser, Alfred / Rásky, Béla / Schlösser, Hermann
Residenz
Der sterbliche Gott. Macht und Herrschaft im Zarenreich
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Der sterbliche Gott. Macht und Herrschaft im Zarenreich

Wladimir Putin ist nicht der erste Herrscher Russlands, der sich als allmächtiger Autokrat inszeniert und die Nation mit eiserner Faust regiert. Jörg Baberowski zeigt: Diese Inszenierung war schon immer nur eine Fassade, um dahinter die eigentliche Schwäche dieses Imperiums zu verbergen. Schon das Vielvölkerreich der Zaren war äußerst fragil und wurde seit der Öffnung unter Peter I. nach Westen lediglich improvisatorisch geführt. Wie es aber dennoch zusammengehalten wurde, erzählt Baberowski ausführlich aus der Perspektive der Herrschaft und ihrer Zwänge. Er stellt die jeweiligen politischen Krisen dar und wie sie bewältigt wurden. Dieses Kapitel der Geschichte zeigt, auf welchen Grundlagen gesellschaftliche Ordnungen basieren und wie schnell sie erodieren können. Jörg Baberowski studierte in Göttingen Geschichte und Philosophie. Ab 1989 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in Frankfurt am Main und in Tübingen und 2001 Professor in Leipzig. Seit 2002 ist Baberowski Lehrstuhlinhaber für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Baberowski, Jörg
C.H.Beck
Stürzende Imperien. Rom, Amerika und die Zukunft des Westens
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Stürzende Imperien. Rom, Amerika und die Zukunft des Westens

Der Westen steckt in der Krise: Angeschlagene Demokratien und bedrohter Wohlstand sind deren Symptome. Der Historiker Peter Heather und Ökonom John Rapley ziehen einen Vergleich zwischen der Entwicklung des Westens und dem Untergang des antiken Rom und erkunden die Parallelen: Aus dem Schicksal des Römischen Reichs lässt sich womöglich lernen, jene Auswege zu finden, mit denen sich die globale Ordnung wieder stabilisiert. Die Entwicklung beider Imperien nach unten ist nämlich in beiden Fällen kein historischer Zufall. Peter Heather studierte Geschichte in Oxford. Dort lehrte er später ebenso wie auch in Yale. Seit 2008 ist er Professor für mittelalterliche Geschichte in London am King’s College. John Rapley studierte Politikwissenschaft in Ottawa und Kingston (ebenfalls Kanada). Es folgten Stationen in Calgary, Georgetown, Aix-en-Provence, Metz, Cambridge und Marburg. Seit 2019 ist er Senior Fellow am Johannesburg Institute for Advanced Study.
Heather, Peter / Rapley, John
Klett-Cotta
Die Illusion der Materie. Was die moderne Physik über unsere Welt verrät
Naturwissenschaft/Technik

Die Illusion der Materie. Was die moderne Physik über unsere Welt verrät

Was, wenn sich sogar die Stabilität aller Materie als Irrtum erweist? Das legen nämlich jüngste Erkenntnisse nahe. Diesen Zusammenbruch wesentlicher Annahmen seit der Antike beschreibt Guido Tonelli in einer pointierten Mischung aus Physik, Geschichte und Popkultur. Tonelli war auch selbst daran beteiligt, als die Grundsätze erstmals in Wanken gerieten: Mit anderen führenden Physikern gelang ihm 2012, das Higgs-Boson nachzuweisen. Endlich hatte man das Teilchen gefunden, von dem man annahm, dass es allen anderen Masse verleiht. Doch das Gegenteil geschah: Die Materie löste sich auf. Ist somit alles, was existiert, nur ein Produkt zufälliger Fluktuation? Tonelli verbindet dieses Elementarereignis der modernen Physik mit außerphysikalischen Beispielen: dem kuriosen Tod seines Großvaters bis zur Entstehung des Lieds »Money« auf Pink Floyds Album »The Dark Side of the Moon«. Guido Tonelli, experimenteller Teilchenphysiker, arbeitet seit seinem Abschluss an der Universität Pisa, wo er heute auch lehrt, am Großforschungszentrum CERN in der Nähe von Genf. Er ist dort seit Anfang der Neunziger Jahre an den bekannten Experimenten mit dem Large Hadron Collider beteiligt.
Tonelli, Guido
C.H.Beck
Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung

Er gilt als die Französische Revolution der frühen Neuzeit: Der Bauernkrieg von 1525. Gerd Schwerhoff hat sich die Quellen darüber noch einmal angesehen und beschreibt, was vor 500 Jahren geschah. Die Botschaft der protestantischen Reformatoren zettelt im deutschen Südwesten einen Aufstand an, der zum Flächenbrand wird: Überall organisieren sich die Bauern und sympathisierende Städter und fordern die Beseitigung der Kirche als weltliche Macht. Als sich die darüber erst uneins gewesenen Herrschenden verständigen, schlagen sie brutal zu und massakrieren das Landvolk. Gerd Schwerhoff besucht die unterschiedlichen Schauplätze und malt ein farbiges Gesamtbild eines blutigen Konflikts. Gerd Schwerhoff studierte Geschichte Soziologie und Pädagogik in Köln und Bielefeld. 1984 arbeitete er dort als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent bis 1997. Von 1998 bis Frühjahr 2000 war er Heisenberg-Stipendiat. Von 2000 bis 2024 hatte Schwerhoff die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden inne.
Schwerhoff, Gerd
C.H.Beck
Die Evolution des Handelns. Von den Eidechsen zum Menschen
Naturwissenschaft/Technik

Die Evolution des Handelns. Von den Eidechsen zum Menschen

Kein Lebewesen, auch nicht der Mensch, ist biologisch auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Natur schafft deshalb »psychologische Akteure«: Organismen, die Ziele verfolgen, fundierte Entscheidungen treffen und überwachen, ob sie damit Erfolg haben. Michael Tomasello stellt in seinem Buch eine Typologie der zentralen Formen solchen psychologischen Handelns vor, die die Evolution bereits hervorbrachte, schon bevor es Menschen gab. Es sind vier Haupttypen: Das zielgerichtete Auftreten der Wirbeltiere, das intentionale der Säugetiere, das rationale der Menschenaffen und schließlich das sozial-normative der Menschen. Mit jeder neuen Form stieg die Komplexität und brachte neue Erfahrungen hervor – mit der Umwelt und sich selbst. Michael Tomasello promovierte an der University of Georgia in Athens in Experimentalpsychologie und lehrte an der Emory University in Atlanta. Ab 1998 war er  zwanzig Jahre lang Co-Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Seit 2016 ist er Professor an der Duke University in Durham (North Carolina).
Tomasello, Michael
Suhrkamp
Von Spinnen und Menschen. Eine verwobene Beziehung
Naturwissenschaft/Technik

Von Spinnen und Menschen. Eine verwobene Beziehung

Ekelobjekt oder Faszinosum? Spinnen scheiden die Geister. Die einen schätzen sie als nützliche Mitbewohnerinnen in unserem Ökosystem, den anderen lassen sie Haare zu Berge stehen. Jan Mohnhaupts Buch spürt dem verwobenen Beziehungsgeflecht von Arachnida und Homo sapiens nach. Dabei zeigt er, wie Spinnen sich in unserem Sprachgebrauch und Wissen einnisten und wie sie durch unsere Träume und Geschichten krabbeln: Warum musste sich Napoleon von Zeitgenoss/innen mit einer Spinne vergleichen lassen? Inwiefern rührt die Abneigung vieler gegenüber Spinnen von der christlichen Symbolik her? Und warum begleiteten gleich auf mehreren Weltraummissionen Spinnen die Astronauten mit? Mohnhaupt lockt die Spinne aus ihrem dunklen Eck und belegt, welch weites Netz zwischen Spinne und Mensch bislang gespannt wurde. Jan Mohnhaupt studierte in Berlin und Wien und arbeitet in Magdeburg als freier Journalist u.a. für den SPIEGEL, den FREITAG und P.M.. Bereits frühere Bücher von ihm beschäftigten sich historisch mit Mensch und Tier: Dort ging es etwa um Tiere im Nationalsozialismus oder das »Wettrüsten« der Berliner Zoos im Kalten Krieg.
Mohnhaupt, Jan
Hanser
Die Entdeckung allen Lebens. Carl von Linné, Georges-Louis de Buffon und der abenteuerliche Wettstreit zur Erforschung der Natur im 18. Jahrhundert
Naturwissenschaft/Technik

Die Entdeckung allen Lebens. Carl von Linné, Georges-Louis de Buffon und der abenteuerliche Wettstreit zur Erforschung der Natur im 18. Jahrhundert

Das Zeitalter der Aufklärung ist auch die Zeit der Versuche, die ganze Welt in ihrer Gesamtheit zu erklären, wobei die Gelehrten häufig konkurrierten. Jason Roberts erzählt die Geschichte eines dieser (natur-)wissenschaftlichen Wettläufe facettenreich: So versuchten im 18. Jahrhundert gleich zwei Männer unabhängig voneinander, zum ersten Mal alles Leben auf der Erde zu finden, zu beschreiben und zu benennen – Carl von Linné (1707–1778) und Georges-Louis de Buffon (1707–1788): Der eine, ein gläubiger Arzt aus Schweden, glaubte, alles im Leben gehöre in feste Kategorien. Der andere, universalgelehrter Aristokrat und Landschaftsgärtner des französischen Königs, sah das Leben wiederum als etwas Dynamisches und Komplexes. An ihrer Mission alles Leben zu fassen, scheiterten angesichts der Artenvielfalt beide, aber ihre Ansichten veränderten in der Biologie das wissenschaftliche Verständnis essenziell. Jason Roberts studierte in Santa Cruz, arbeitete anschließend im benachbarten Silicon Valley als Ingenieur bei Apple und gründete später seine eigene Internetfirma. Er lebt immer noch in Kalifornien, arbeitet aber inzwischen als Journalist, Literaturkritiker und Gastdozent u. a. - an der Universität Stanford.
Roberts, Jason
Heyne
Was heißt hier noch real? Wirklichkeiten in Zeiten von Computersimulation und virtueller Realität
Naturwissenschaft/Technik

Was heißt hier noch real? Wirklichkeiten in Zeiten von Computersimulation und virtueller Realität

Der Zugang zur Wirklichkeit wird – zumindest in hochtechnologisierten Staaten –  schon längst von Computern geprägt, zum Beispiel in Form von virtueller Realität. Sie trägt viel zum Fortschritt bei: VR-Lösungen helfen in der Forschung, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Zudem werden sie auch in der Ausbildung von Fachpersonal eingesetzt – etwa, um angehenden Pilot/innen das Lenken von Flugzeugen beizubringen oder mit Medizinstudierenden Eingriffe zu üben. Claus Beisbart warnt in seinem Buch aber vor einem unreflektierten und kritiklosen Gebrauch von VR: Profitieren könne man von der Technologie nur, wenn man sich darüber klar wird, wie sie entsteht und ob sie unser Leben wirklich besser macht. Claus Beisbart studierte Philosophie, Physik und Mathematik in Tübingen und der LMU München. Nach Stationen ebendort, in Oxford, Konstanz, Reykjavík, Pittsburgh und Dortmund, ist er seit 2012 Extraordinarius für Wissenschaftsphilosophie an der Universität Bern.
Beisbart, Claus
Reclam
Insektengeflüster. Über das verborgene Leben auf sechs Beinen
Naturwissenschaft/Technik

Insektengeflüster. Über das verborgene Leben auf sechs Beinen

Insekten nehmen viele nur als Störenfriede wahr: Die Wespe schwirrt nervend um unser Getränk und die Stechmücke sticht uns heimtückisch in die Haut. Aber Insekten können viel mehr: Sie herrschen über ein riesiges Reich, das uns Menschen häufig verborgen ist, leben unter extremen Bedingungen und sind zu Wahrnehmungsleistungen fähig, die uns übersinnlich erscheinen. Dominique Zimmermann zeigen den Leser/innen ihres Buchs diese fantastische Welt, die Hosenbienen, Kompasstermiten und Goldwespen bevölkern, und verdeutlicht, welche überlebenswichtigen Aufgaben sie erfüllen, da sie von wesentlicher Bedeutung für unser Ökosystem sind. Zimmermann fordert dazu auf, Insekten nicht bloß als Ruhestörer, sondern als Lebewesen wahrzunehmen und ihre Lebensräume zu schützen, um die Biodiversität des Planeten zu bewahren. Dominique Zimmermann absolvierte ihr Diplom wie auch ihr Doktorat in Zoologie an der Universität Wien. Bereits während ihres Studiums war sie im Naturhistorischen Museum Wien teilzeitbeschäftigt, wo die Entomologin seit 2007 als Kuratorin für die Ordnung der Hymenoptera - Hautflügler - zuständig ist.
Zimmermann, Dominique
Leykam
Stadt der Ideen. Als Wien die moderne Welt erfand
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Stadt der Ideen. Als Wien die moderne Welt erfand

Wenn man Richard Cockett folgt, war mit Wien eine einzige Stadt für die intellektuellen und kulturellen Errungenschaften des Westens im 20. Jahrhundert verantwortlich. In seiner Ideengeschichte zeichnet er den Einfluss Wiens um die Jahrhundertwende auf die moderne Welt nach: Wirtschaftswissenschaftler von hier prägten die Ökonomie, Freud und Co. begründeten das revolutionäre medizinische Fach der Psychologie, das »Rote Wien« bestimmte die moderne Sozialpolitik, und zahlreiche Wiener Intellektuelle beeinflussten die Kunst der Zukunft – von der Malerei, der Musik und der Literatur bis hin zum Hollywood-Film. Als 1938 auch in Österreich die Nazis die Macht übernahmen und zahlreiche Denker/innen aus Wien vertrieben, verstreute sich der Einfluss der Stadt in die ganze Welt. Richard Cockett begann 1999 beim Economist als Korrespondent und berichtete aus Mexiko, Zentralamerika, Afrika und Südostasien. Er war Gastprofessor am Royal Holloway Institute in London und ist zurzeit Fellow am Institute for Advanced Studies in Princeton.
Cockett, Richard
Molden
Atlas der KI. Die materielle Wahrheit hinter den neuen Datenimperien
Naturwissenschaft/Technik

Atlas der KI. Die materielle Wahrheit hinter den neuen Datenimperien

KI, das unbekannte, körperlose Wesen? Diese verbreitet als mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet bewertete Technologie ist keineswegs so wundersam. Kate Crawford zeigt, dass KI weder künstlich noch intelligent ist: In Wirklichkeit laufe ihr Einsatz auf ganz reale Ressourcenausbeutung und Machtkonzentration hinaus. Crawford reist mit den Leser/innen zu Lithiumminen und Klickfabriken, in KI-Trainingscamps oder zum algorithmischen Kriegsführungsteam im Pentagon. So entsteht ein Atlas der KI, der ihre verschiedenen Aspekte konkret verortet. Crawford veranschaulicht, dass KI in erster Linie der Abschöpfung von Mineralien, billiger Arbeitskraft und unermesslicher User-Daten dient: KI, die Unternehmen und staatliche Institutionen zur Umgestaltung der Welt einsetzen, schädige daher ihr zufolge die Umwelt, vergrößere soziale Ungleichheit und bedrohe die Demokratie. Kate Crawford promovierte in Sydney über den modernen Wandel des Erwachsenwerden und -seins. Sie forscht in New York bei Microsoft Research und am AI Now Institute der New York University.
Crawford, Kate
C.H.Beck
Ameisen. Die geheimen Herrscherinnen der Welt
Naturwissenschaft/Technik

Ameisen. Die geheimen Herrscherinnen der Welt

Sie sind die Überlebenskünstler auf unserem Planeten: Ameisen existieren seit fast 150 Millionen Jahren und passen sich an nahezu jeden Lebensraum dieser Welt an. Das erklärt ihre Vielfalt: Fast 15.000 Arten sind bekannt, wie etwa die rote Feuerameise, die Pharaoameise – eine der kleinsten Arten –, oder auch die Flugameisen. Auf mindestens zwanzig Billiarden Exemplare kommt laut neuesten wissenschaftlichen Schätzungen die gesamte Spezies insgesamt. Magdalena Sorger geht in ihrem Buch auf eine Safari, die vor der Haustür startet und um die ganze Welt etwa in den Dschungel von Borneo führt, und zeigt, wie diese Tiere der Natur dienen. Gesamte Ökosysteme würden ohne die Schwarmintelligenz dieser Insekten kollabieren, die uns gar nicht unähnlich sind: Sie bewirtschaften Land, halten Nutztiere, bauen Behausungen und arbeiten häufig im Team. Magdalena Sorger studierte an der WU Wien BWL, wechselte aber in die Zoologie, als sie das Volk der Ameisen für sich entdeckte. Nach einer Station am Naturhistorischen Museum Wien promovierte sie an der North Carolina State University in Raleigh. Seit ihrer Rückkehr nach Österreich leitet sie ein Unternehmen für Wissenschaftskommunikation namens »Discover Ants«.
Sorger, Magdalena
Brandstätter
The Internet of Animals. Was wir von der Schwarmintelligenz des Lebens lernen können
Naturwissenschaft/Technik

The Internet of Animals. Was wir von der Schwarmintelligenz des Lebens lernen können

Martin Wikelskis Spezialgebiet sind globale Tierwanderungen. Mit ICARUS, einem Programm der Max-Planck-Gesellschaft zur Observation von Tieren vom Weltraum aus, eröffnete sich für ihn aber eine neue Dimension: Das Potential der Tierbeobachtung als Instrument für den Naturschutz. Wiselski erzählt in diesem Buch von dieser Vision, dem jahrzehntelangen Engagement dafür und wie er den endgültigen wissenschaftlichen Durchbruch schaffte. Er zeigt, wie Landvögel Hunderte von Ozeankilometern überwinden, ohne zum Fressen oder Ruhen zu pausieren. Wikelski schwirrt Libellen hinterher, nimmt die Spur von Füchsen auf und schildert seine Erlebnisse mit Bienen, Drosseln, Störchen, Fledermäusen, Seelöwen, Meeresschildkröten, Walhaien und Nashörnern – und macht deutlich, wie der Mensch von all ihnen lernen kann, um die gemeinsamen Lebensgrundlagen zu erhalten. Martin Wikelski schloss sein Biologiestudium an der LMU München ab und promovierte in Bielefeld über Verhaltensökologie. Es folgten Stellen in Seattle, Panama, in Illinois und Princeton. Seit 2008 ist Wikelski Professor für Ornithologie in Konstanz und Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell.
Wikelski, Martin
Malik
Alien Earths. Auf der Suche nach neuen Planeten und außerirdischem Leben
Naturwissenschaft/Technik

Alien Earths. Auf der Suche nach neuen Planeten und außerirdischem Leben

Wohl seit die Menschen von der Existenz anderer Planeten wissen, fragen sie sich, ob sie womöglich nicht allein im Kosmos sind. Inzwischen gibt es beeindruckende technische Möglichkeiten, um sich konkret auf die Spur außerirdischen Lebens zu machen. Aber was heißt eigentlich Leben? Auch um diese Frage zu beantworten, baute Lisa Kaltenegger ein interdisziplinäres Team von Forscher/innen auf mit dem Ziel, ein Instrumentarium für die Suche nach Leben im All zu entwickeln. Dazu wird auch die Geschichte der Erde und ihrer Biosphäre analysiert, um darauf basierend Erkenntnisse über ferne Universen zu gewinnen. In ihrem Buch zeigt Kaltenegger, wie unser Heimatplanet der Schlüssel sein kann, um jene Geheimnisse zu lüften, die zahlreiche Exoplaneten vermutlich bergen. Lisa Kaltenegger promovierte 2004 im Fach Astronomie in Graz. Danach arbeitete sie in den Niederlanden für die Europäische Weltraumorganisation ESA, worauf ein Wechsel nach Harvard und 2010 ans Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg folgte. Seit 2014 lehrt sie an der Cornell University in Ithaca, New York.
Kaltenegger, Lisa
Droemer
Unter deutscher Besatzung. Europa 1939-1945
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Unter deutscher Besatzung. Europa 1939-1945

Zum Zeitpunkt der größten Ausbreitung des Dritten Reichs lebten innerhalb dieser Grenzen 230 Millionen Menschen. Das Arrangement und die Kollaboration der einzelnen Staaten mit den deutschen Besatzern prägen die europäische Gesellschaft bis heute. Tatjana Tönsmeyer hat eine Geschichte dieser Besatzungszeit in Europa geschrieben: Millionen Menschen erlebten damals dadurch tiefe Einschnitte in ihrem Lebensalltag, da die Deutschen neue Regeln aufstellten, die Gesellschaften spalteten und eine Atmosphäre der Angst schufen - vor allem durch die Verfolgung der europäischen Jüdinnen und Juden. In allen besetzten Gebieten überstieg die Zahl der zivilen Toten die der gefallenen Soldaten. Gleichzeitig waren die Besetzten aber nicht nur passive Opfer, sondern wussten auch zu handeln. Tönsmeyer zeigt, wie diese wenigen Jahre Millionen beeinflussten und was es bedeutet, unter einer Besatzungsherrschaft zu leben. Tatjana Tönsmeyer studierte u.a Osteuropäische Geschichte und Publizistik in Bochum und Marburg. 1997 forschte sie in Bratislava. Darauf folgten Forschungsaufenthalte u.a. in London, Leipzig, Mainz und Prag. Tönsmeyer lehrt seit 2011 als Professorin für Neuere und Neueste Geschichte in Wuppertal.
Tönsmeyer, Tatjana
C.H.Beck
Das Echo der Zeit. Die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Das Echo der Zeit. Die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege

Vier Komponisten prägten die Musik des 20. Jahrhunderts maßgeblich: Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten. Jeremy Eichler schildert ihre dramatischen Lebenswege und zeigt, wie sie die Erfahrungen der von Weltkriegen und dem Holocaust geprägten Epoche in ihren Schöpfungen verarbeiteten. Anhand vieler Zeugnisse von Zeitgenoss/innen zeigt Eichler, wie sich ein ganzes Zeitalter in diese Klangkunstwerke eingeschrieben hat und besucht dazu auch die für die Entstehung dieser Musik zentralen Orte: Die Ruinen der Kathedrale von Coventry, oder in Kiew die Schlucht von Babi Yar, in der die SS 1941 in zwei Tagen 33.000 Menschen ermordete. Das Buch verdeutlicht, wie der Krieg zum Komponisten wird und man daraus folgend Geschichte auch hören kann. Jeremy Eichler studierte an der Brown University in Rhode Island und lehrte an der Brandeis University in Massachusetts. Er schrieb als Musikkritiker für die TIMES in New York, wo er an der Columbia University promovierte, und später für den BOSTON GLOBE. Seit 2024 ist er Professor für Musikgeschichte an der Tufts University in Boston.
Eichler, Jeremy
Klett-Cotta
Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne

Seit die Europäer ihre ersten großen Entdeckungsfahrten zu anderen Kontinenten unternahmen, haben die Rückkehrer mit Berichten von den Eingeborenen dieser Länder Menschen erstaunt und zum Umdenken bewegt. So beeinflusste die indigene Bevölkerung aus der Ferne die Entwicklung der abendländischen Gesellschaften: Das europäische Sittenbild bekam Risse durch die selbstverständliche Nacktheit der Eingeborenen. Ihre Gesellschaftsordnungen befeuerten Protestbewegungen. Und ihre Kunstwerke haben die europäische Avantgarde inspiriert. Karl-Heinz Kohl erklärt, warum der Westen vor allem in neun Stämmen auf Geistesverwandte stieß, die das hiesige Denken beeinflussten: Montaignes Kulturkritik, die amerikanische Demokratie, Freuds Totemismus-Theorie, Lévi-Strauss' Strukturalismus, die surrealistische Malerei und die Sexuelle Revolution. Karl-Heinz Kohl studierte u. a. Religionswissenschaft in Erlangen und an der FU Berlin. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Utrecht und Professor in Mainz. Bis zu bis zu seiner Emeritierung 2016 war Kohl Professor für Völkerkunde in Frankfurt. 2024 wurde ihm der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa zuerkannt.
Kohl, Karl-Heinz
C.H.Beck
Material World. Wie sechs Rohstoffe die Geschichte der Menschheit prägen
Naturwissenschaft/Technik

Material World. Wie sechs Rohstoffe die Geschichte der Menschheit prägen

Die sechs Hauptdarsteller dieses Buchs heißen Eisen, Kupfer, Öl, Sand, Salz und Lithium: Dieses Materialiensextett hat jahrtausendelang über Wohlstand und Niedergang von Imperien entschieden, Zivilisationen geboren oder umgebracht, die Gier der Menschen befeuert, aber auch stets unseren Erfindungsreichtum genährt. Und ihre Geschichte ist noch längst nicht zu Ende, wie Ed Conway schreibt: Der Kampf darum, wer sie kontrolliert, wird die Zukunft wesentlich prägen, da dieses Ensemble das Gerüst der modernen Welt bildet: Elektrizität, lebenswichtige Impfstoffe, sauberes Trinkwasser werden durch sie erst möglich. Auch eine ökologische Wende wird keinen Bogen um diese Stoffe machen können. Conway geht buchstäblich der Geschichte und Zukunft der menschlichen Zivilisation auf den Grund. Ed Conway studierte in Oxford und in Harvard, arbeitete für den DAILY TELEGRAPH und ist seit 2011 Wirtschaftsredakteur bei SKY NEWS und TIMES-Kolumnist in London. Conway erhielt zahlreiche Preise, u. a wurde er 2018 von der Wincott Foundation zum Journalist des Jahres gewählt – die prestigeträchtigste Auszeichnung im britischen Finanzjournalismus.
Conway, Ed
Hoffmann und Campe
Ukraine. Biographie einer bedrängten Nation
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Ukraine. Biographie einer bedrängten Nation

Die Ukraine ist seit Beginn des russischen Angriffs Gegenstand äußerst negativer Schlagzeilen. Yaroslav Hrytsak erzählt ihre Geschichte als Teil der Geschichte Europas. Dabei zeigt er ihre globalen Zusammenhänge und vielfältigen Wechselwirkungen. Er zeigt woher diese Nation kam, was sie prägte und erklärt damit ihre Widerstandskraft gegenüber der russischen Aggression. Dazu seziert der Historiker russische Propagandamythen, aber behält auch die Augen offen für übertriebene Legenden über die ukrainische Nationsbildung. Hrytsak schildert somit, wie sich die Ukraine zu einem zivilgesellschaftlichen Staat entwickelte, dessen politische Kultur sich wesentlich von der russischen unterscheidet. Yaroslav  Hrytsak studierte Geschichte in Lemberg und habilitierte in Kiew. Es folgten Auslandaufenthalte in Budapest, New York, Harvard und an der Diplomatischen Akademie Wien. Seit 2009 ist er Professor in Lemberg.
Hrytsak, Yaroslav
C.H.Beck
Grenzen der Gewalt. Wie Außengrenzen ins Innere wirken
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Grenzen der Gewalt. Wie Außengrenzen ins Innere wirken

Judith Kohlenberger blickt auf die Auswirkungen der europäischen Grenz- und Migrationspolitik auf unser Zusammenleben im Inneren und führt uns dazu an die Grenzen des Kontinents. Sie zeigt auf, wie die Gewalt an den Grenzen nicht nur die Schutzsuchenden trifft, sondern längst bis ins Innere unserer europäischen Gesellschaften ragt. Dazu hat sie mit Grenzpolizist/innen, Flüchtlingshelfer/innen, Anwält/innen, Patholog/innen und Wehrdienstleistende gesprochen. Deren Aussagen belegen, wie die derzeitige Praxis auch jene Menschen verändert, die hier bereits leben. Judith Kohlenberger studierte Anglistik und Amerikanistik in Wien. Sie lehrt an der Universität, der FH und der Wirtschaftuniversität Wien – dort am Institut für Sozialpolitik. Ihr Buch »Das Fluchtparadoxon« wurde in der Kategorie Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften als Wissenschaftsbuch 2023 ausgezeichnet.
Kohlenberger, Judith
Leykam
Anbruch der neuen Zeit. Das dramatische 16. Jahrhundert
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Anbruch der neuen Zeit. Das dramatische 16. Jahrhundert

1492 verändert sich die Welt nicht nur durch die »Entdeckung« von Amerika: Zentraleuropa steht unter zermalmendem Druck – von außen durch das osmanische Reich, das bis nach Wien kommen soll, von innen durch die von Martin Luther ausgelöste religiöse Spaltung. Marina Münkler schreitet durch dieses Zeitalter und erzählt von den Indigenen Amerikas wie den Ikonen des Katholizismus, von der Medienrevolution des Buchdrucks, dem Anfang der modernen Naturforschung, den Bauernkriegen und dem Wahnsinn der Hexenverbrennungen. Die Autorin analysiert das 17. Jahrhundert als ein in zahlreichen Bereichen Fundamente erschütterndes, mit dem das Tor zu einem neuem Zeitalter und damit auch zur Moderne aufgestoßen wird. Marina Münkler studierte u. a. Theaterwissenschaften in Frankfurt am Main. Anschließend arbeitete sie als Übersetzerin und Literaturkritikerin. Nach ihrer Promotion an der FU Berlin war sie an der Humboldt-Universität und in Zürich tätig. Seit 2010 ist Münkler Professorin für Ältere und frühneuzeitliche Literatur und Kultur an der TU Dresden.
Münkler, Marina
Rowohlt Berlin
Eine afrikanische Geschichte Afrikas. Vom Ursprung der Menschheit bis zur Unabhängigkeit
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Eine afrikanische Geschichte Afrikas. Vom Ursprung der Menschheit bis zur Unabhängigkeit

In Afrika begann die menschliche Zivilisation. Über die Geburtsstätte der Menschheit selbst – ihre frühe wie moderne Geschichte – ist aber wenig bekannt, obwohl der Kontinent eine aufregende Vergangenheit hat: Für viele wurde diese Geschichte erst geschrieben, als die Europäer Afrika kolonialisierten. Zeinab Badawi erzählt sie nun aus afrikanischer Perspektive: Von der Eroberung bis zur Unabhängigkeit referiert sie anhand von Schlüsselmomenten die lange Geschichte des Kontinents und zeigt dabei viele Facetten – von Kriegerköniginnen und Häuptlingen, mächtigen Zivilisationen, riesigen Bibliotheken und reich bevölkerten Karawanenstraßen, auf denen Händler, Reisende und Gaukler unterwegs waren. Zeinab Badawi studierte Politik, Philosophie und Wirtschaft in Oxford und London. Anschließend arbeitete sie für verschiedene Fernsehsender wie YORKSHIRE TV, CHANNEL 4 – und bis heute für BBC NEWS als Moderatorin.
Badawi, Zeinab
Piper
Im Cockpit der Biene. Wie sie denkt, fühlt und Probleme löst
Naturwissenschaft/Technik

Im Cockpit der Biene. Wie sie denkt, fühlt und Probleme löst

Die Biene lebt nur wenige Wochen. Wie soll man da nachweisen, dass sie ein komplexes Lebewesen ist? Lars Chittka zeigt, dass selbst diese winzigen Tiere sehr wohl über Intelligenz verfügen: So entwickeln Bienen im Schwarm eindrucksvolle Fähigkeiten, verblüffen aber auch individuell. Neue Forschungen zeigen etwa, dass die Honigsammlerinnen nicht nur fleißig schuften, sondern dabei auch denken und fühlen, weil jede von ihnen eine Persönlichkeit und ein Bewusstsein besitzt: Bienen zählen z.B., sie erkennen Gesichter von Menschen und setzen Werkzeuge ein. Antophila lösen Probleme, in dem sie darüber nachdenken und reagieren individuell verschieden auf Reize von außen. Und das tun sie mit ganz anderen Sinnesorganen als wir Menschen: Ihre Antennen sind multifunktional, und mithilfe eines äußerst kompakten Nervensystems navigieren sie präzise und speichern zahlreiche Informationen. Lars Chittka studierte Biologie in Göttingen und an der FU Berlin. Es folgten Assistenzprofessuren in Stony Brook im US-Bundesstaat New York und Würzburg. Seit 2005 ist er Professor für Verhaltensökologie an der Queen Mary University in London.
Chittka, Lars
Folio
Regenerativ. Aufbruch in ein neues ökologisches Zeitalter
Naturwissenschaft/Technik

Regenerativ. Aufbruch in ein neues ökologisches Zeitalter

Die Natur setzt immer noch die Rahmenbedingungen und ist damit das Maß aller Dinge für menschliches Leben auf diesem Planeten. Ihre Wechselwirkungen und Zusammenhänge innerhalb komplexer Systeme sind nicht immer leicht zu verstehen. Ein Prinzip, dass man sich im Umgang mit dem Klimawandel von der Natur abgeschaut hat, kann unter dem Schlagwort »regenerativ« zusammengefasst werden: Als Vorbild dienen zahlreiche resiliente Systeme innerhalb der Natur, die sich dementsprechend evolutionär bewährt haben. Auch heute von Menschen eingeleitete Prozesse könnten so funktionieren: Martin Grassberger beschreibt, wie ein derartiger gesellschaftlicher Paradigmenwechsel Ökosysteme sowie Gesundheit und Wirtschaft regenerieren könnte und in der Lage wäre, langfristig nachhaltig zu sein. Martin Grassberger studierte Medizin und Biologie in Wien sowie Epidemiologie in London. Nach Tätigkeiten an der Universitätsklinik Hamburg und der Klinik Landstraße in Wien wurde er 2016 auf den Lehrstuhl für Gerichtsmedizin an der Sigmund Freud Privat-Universität Wien berufen und praktiziert auch als Facharzt in diesem Bereich.
Grassberger, Martin
Residenz
Dämonen. Besessenheit und Exorzismus in der Geschichte Österreichs
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Dämonen. Besessenheit und Exorzismus in der Geschichte Österreichs

Die Praxis des Exorzismus ergo die rituelle Austreibung von bösen Geistern aus vermeintlich teufelsbesessenen Menschen hat in Österreich eine lange Geschichte. Seit dem Zeitalter der Aufklärung schrumpfte die Anhängerschaft des Teufelsglaubens immer mehr. Die katholische Kirche hielt jedoch an der realen Existenz von gefallenen Engeln und Dämonen fest. Nicole Bauer, Gerhard Ammerer und Carlos Watzka haben die erste große Überblicksdarstellung zum Exorzismus in Österreich zusammengestellt. und schlagen auch einen Bogen in die Gegenwart: Durch den Esoterik-Boom nehmen hierzulande Teufelsaustreibungen – unter Christen wie Nichtchristen – zu. Zudem bestehen Parallelen zwischen dem Dämonenglauben und Verschwörungsmythen wie auch der Stigmatisierung Andersdenkender. Gerhard Ammerer studierte u.a. Geschichte in Innsbruck und Salzburg. Dort ist er seit 1985 tätig, seit 2014 als Leiter des Zentrums für Gastrosophie. Seit 2015 ist er Mitglied der Kommission für Rechtsgeschichte Österreichs der Akademie der Wissenschaften. Nicole Bauer studiere Soziologie in Graz. Ab 2018 war sie Lehrbeauftragte am Institut für Religionswissenschaft in Heidelberg, unterbrochen von einem Aufenthalt in Jerusalem. Seit 2017 ist sie Universitätsassistentin am Institut für Praktische Theologie in Innsbruck. Carlos Watzka studierte u.a. Soziologie in Rom und Graz, wo er in verschiedenen Projekten tätig war. 2009 wurde er Professor für Empirische Sozialforschung in Ingolstadt. Seit 2014 leitet er ein außeruniversitäres Forschungsinstitut in Markt Hartmannsdorf.
Ammerer, Gerhard / Bauer, Nicole / Watzka, Carlos
Anton Pustet
Die Formel des Widerstands. Wie Kernphysiker mithalfen, die Atombombe der Nazis zu verhindern
Naturwissenschaft/Technik

Die Formel des Widerstands. Wie Kernphysiker mithalfen, die Atombombe der Nazis zu verhindern

1940 besetzt die Wehrmacht Paris – das hat auch am Collège de France Folgen: Astrid Viciano erzählt, wie hier Physiker verhinderten, dass die Nazis die Atombombe erfanden. Der Physiker Wolfgang Gentner wird beordert, dem Deutschen Reich dort Forschungserkenntnisse über die Kernspaltung zu beschaffen. Laborleiter Frédéric Joliot-Curie, Ehemann von Marie Curies Tochter Irène, ist allerdings ein langjähriger Freund, bereits 1933 hatten sich die damals jungen Wissenschaftler kennengelernt. Als Gentner als Besatzer nach Paris zurückkehrt, wird Joliot-Curie, der 1935 den Nobelpreis erhielt, Mitglied der Résistance und kann den deutschen Freund für diese Sache gewinnen: Gentner kooperierte in Paris nur scheinbar mit seinen Befehlsgebern, verhinderte unter immer neuen Vorwänden ihren Zutritt zum Labor und bewirkte die Freilassung französischer Widerständskämpfer aus den Händen der SS. Astrid Viciano hat in Regensburg, Würzburg und Saragossa Medizin und in Los Angeles Journalismus studiert. Sie arbeitet seit über 20 Jahren als Medizinjournalistin u. a. beim FOCUS, der ZEIT, dem STERN und der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Seit 2019 ist Viciano am Lehrstuhl für Wissenschaftsjournalismus der TU Dortmund tätig.
Viciano, Astrid
Galiani Berlin
Stoffwechselpolitik. Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten
Naturwissenschaft/Technik

Stoffwechselpolitik. Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten

Laut Simon Schaupp muss, wer die ökologische Krise verstehen will, auch auf die Arbeitswelt blicken. Denn es sei die Arbeit, durch die die Gesellschaft ihren Stoffwechsel mit der Natur vollzieht, meint Schaupp im Rückgriff auf Karl Marx. Arbeitspolitik sei somit auch Umweltpolitik – »Stoffwechselpolitik« eben. Denn je weiter die Nutzbarmachung der Natur vorangetrieben wird, desto drastischer wirkt sich das auf die Arbeitswelt aus, wie zahlreiche synergetische Beispiele zeigen: Den Aufstieg und Niedergang der Plantagenwirtschaft könne man nicht ohne die Rolle der Moskitos verstehen; Gewerkschaften wurden erst mächtig, als die Steinkohle intensiver gebraucht wurde; und das Fließband wurde erst eingeführt, als sich infolge von Streiks in Schlachtfabriken die Tierkadaver stauten. Conclusio: Um die Erderwärmung zu verlangsamen, müsste vor allem auch eine Transformation der Arbeitswelt erfolgen. Simon Schaupp studierte in Bielefeld und Wien u. a. Soziologie. Von 2016 bis 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU München und im Wintersemester 2022/23  Gastprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Aktuell ist er Oberassistent am Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse in Basel.
Schaupp, Simon
edition suhrkamp
Wie ein junger Anwalt Tausende Juden rettete. Die abenteuerliche Geschichte des Willy Perl
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Wie ein junger Anwalt Tausende Juden rettete. Die abenteuerliche Geschichte des Willy Perl

Auch Wien hatte einen Oskar Schindler: Der Anwalt Willy Perl rettete unzähligen Jüdinnen und Juden aus Zentral- und Osteuropa vor der »Endlösung der Judenfrage« und den Nationalsozialisten. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs starte Perl eine Operation, die Tausende vor dem so gut wie sicheren Tod in den Vernichtungslagern rettete. Zwischenzeitlich sogar selbst von Gestapo und SS verhaftet, organisierte er mithilfe griechischer Schmuggler heimliche Flüchtlingstransporte über den Balkan ins britische Mandatsgebiet Palästina. Robert Lackner zeichnet diese dramatischen Lebensjahre Perls nach und beleuchtet so ein bislang unbekanntes, aber alles andere als unwichtiges Stück Zeitgeschichte. Robert Lackner studierte Geschichte, Germanistik und Anglistik in Graz und Paris. Zunächst war er für internationale Organisationen und ein Beratungsunternehmen in Wien tätig. Seit Oktober 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung (Graz, Wien, Raabs an der Thaya).
Lackner, Robert
Kremayr & Scheriau
„Ich habe getötet, aber ein Mörder bin ich nicht“. Der Völkermord an den Armeniern, die Rache der Opfer und die Geheimoperation Nemesis
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

„Ich habe getötet, aber ein Mörder bin ich nicht“. Der Völkermord an den Armeniern, die Rache der Opfer und die Geheimoperation Nemesis

Nach dem Völkermord an circa eineinhalb Millionen Armenier/innen ab 1915 im Osmanischen Reich nahm eine Gruppe junger Männer die Vergeltung dafür selbst in die Hand. Birgit Kofler-Bettschart erzählt ihre Geschichte: Sie verübten Attentate auf die Hauptverantwortlichen des Genozids, die vor ihrer Verurteilung geflohen waren – 1921 wurde der frühere osmanischen Innenminister Talat Pascha in Berlin auf offener Straße erschossen. Aber auch von Paris über Genf nach Wien, von Istanbul über Rom nach Tiflis verläuft die Spur der Rachetaten, wo die Akteure der Geheimoperation Nemesis u. a. den ehemaligen Großwesir Said Halim, den osmanischen Ex-Marineminister Ahmet Cemal und den aserbaidschanischen Innenminister a. D. Behbud Javanshir töteten. Birgit Kofler-Bettschart studierte Jus und arbeitete anschließend für die UNESCO in Paris, im österreichischen diplomatischen Dienst und als Kabinettchefin im österreichischen Gesundheitsministerium. Heute ist sie als selbstständige Journalistin, Kommunikationsberaterin und Verlegerin in Wien und Triest tätig.
Kofler-Bettschart, Birgit
Ueberreuter
Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas
Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften

Der indigene Kontinent. Eine andere Geschichte Amerikas

»Der indigene Kontinent« erzählt eine andere Geschichte Nordamerikas: Hier werden die Ureinwohner in den Mittelpunkt gestellt, anstatt das weiße Narrativ der »Entdeckung« Amerikas durch die »alte Welt« in Person von Christoph Kolumbus zu wiederholen. Hämäläinen legt dabei eine weitreichende Gegenerzählung vor: Er beschreibt die souveräne Welt der Indigenen, die auch nach der Ankunft der ersten Europäer den Kontinent noch jahrhundertelang beherrschten. Selbst als die weiße Bevölkerung längst in der Überzahl war, prosperierten die Ureinwohner/innen weiterhin dank ausgefeilter Diplomatie. Pekka Hämäläinen macht deutlich, dass die amerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des langfristigen indigenen Widerstands war und ist. Pekka Hämäläinen studierte Amerikanische Geschichte in Helsinki. Er unterrichte an der Texas A&M University und in Santa Barbara. Aktuell lehrt er in Oxford.
Hämäläinen, Pekka
Kunstmann
Mapmatics. Wie Karten unser Weltbild prägen
Naturwissenschaft/Technik

Mapmatics. Wie Karten unser Weltbild prägen

Lagekarten nutzen wir täglich – ob bei Google Maps, Apple oder ausgehängte Umgebungspläne. Wir verlassen uns auf sie meist blind, aber wir denken selten darüber nach, wie umfangreich sie tatsächlich die Leben aller Menschen bestimmen und unser Weltbild prägen: So speist sich laut Paulina Rowińska der Glaube an die vermeintliche Dominanz des Westens immer noch aus der Mercator-Projektion aus dem 16. Jahrhundert, auf der die Länder des Nordens größer, als sie im Verhältnis tatsächlich sind, abgebildet wurden. Oder blicken wir in die USA: Dort zeichnet das sogenannte »Gerrymandering« die Grenzen von Wahlkreisen neu und nimmt damit unmittelbar Einfluss auf die demokratische Willensbildung. Rowińska zeigt, wie mit Karten gegen Pandemien gekämpft wird und wie man mit ihrer Hilfe Serienkiller verhaftet: Wer die Mathematik hinter Karten versteht, sieht die Welt mit neuen Augen. Paulina Rowińska promovierte am Imperial College London im Fach »Mathematik des Planeten Erde«. Sie erstellt interaktive Inhalte für die Bildungswebsite brilliant.org und ist seit September 2024 Mitglied des Graduiertenprogramms für »Science Writing« am Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Rowińska, Paulina
Aufbau
Babygesänge. Wie aus Weinen Sprache wird
Medizin/Biologie

Babygesänge. Wie aus Weinen Sprache wird

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Die Evolution hat uns eingeprägt, dass dieses Geräusch unterbewusst lauter als Baumaschinenlärm wahrgenommen wird: Wenn ein Baby weint, löst das bei fast allen Menschen die gleichen Emotionen aus, da es Gefahreninstinkte aktiviert. Aber sein Weinen bedeutet nicht immer Hunger, Schmerz und Einsamkeit. Kathleen Wermke untersucht seit über 40 Jahren auf fast allen Kontinenten vorsprachliche Babylaute und hat einzigartige Melodien und rhythmische Akzentuierungen gefunden. Obwohl Babygesänge in gewisser Weise anderen Natursängern ähneln, ist ihr Singsang der einzige, aus dem sich später Sprache entwickelt. Wermke belegt mit vielen Hörbeispielen, wie aus Tönen Wörter werden und dass japanische Babys anders klingen als schwedische. Kathleen Wermke studierte Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Es folgten dort an der Charité die Promotion und die Habilitation in Medizinischer Anthropologie. Seit 2003 ist sie Professorin in Würzburg, wo Wermke an der Universitätsklinik das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) gründete, das sie bis heute leitet.
Wermke, Kathleen
Molden
Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit
Medizin/Biologie

Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit

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Viele der derzeit heftig geführten Debatten sind laut Frauke Rostalski Ausdruck einer schleichenden Werteverschiebung: Mehr und mehr scheinen wir bereit zu sein, Einschränkungen der individuellen Freiheit hinzunehmen, um einem gesteigerten Sinn für Verletzbarkeit gerecht zu werden. So entstehe eine ganze Gesellschaft von »Vulnerablen«. Rostalski zeichnet die Frontlinien dieses neuen Konflikts zwischen Freiheit und Verletzlichkeit. Sie zeigt, wie sehr Vorstellungen von Vulnerabilität bereits zu rechtlichen Freiheitseinschränkungen geführt haben – in Fragen medizinischer und pandemischer Risiken wie im Bereich der sexuellen Selbstbestimmung, der Beihilfe zum Suizid, der Antidiskriminierung und des Schwangerschaftsabbruchs. Vulnerabilität ist heimliches Leitmotiv eines neuen Rechts, verändere aber auch die Debattenkultur, da sie Aushandlungsprozesse zu blockieren droht. Frauke Rostalski verbrachte ihre gesamtes Jus-Studium bis zum Abschluss mit der Habilitation in Marburg. Am dortigen Landgericht absolvierte sie auch ihr Referendariat. 2017 promovierte sie in Jena in Philosophie. Seit 2018 hat Rostalski in Köln den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung inne.
Rostalski, Frauke
C.H.Beck
Warum wir sterben. Die neue Wissenschaft des Alterns und die Suche nach dem ewigen Leben
Medizin/Biologie

Warum wir sterben. Die neue Wissenschaft des Alterns und die Suche nach dem ewigen Leben

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Die Unsterblichkeit war noch nie so greifbar wie jetzt. Venki Ramakrishnan stellt die jüngsten Durchbrüche der Forschung vor, die unser Verständnis vom  Altern und den Tod maßgeblich verändern werden. Bislang hat unsere Angst vor dem Sterben Religionen hervorgebracht, die Philosophie geprägt und die Wissenschaft vorangetrieben. Mittlerweile hat die Forschung neue Erkenntnisse zum Alterungsprozess und dessen Verlangsamung gewonnen. Ramakrishnan erzählt von diesen Funden und erklärt, was der Tod überhaupt ist und wie er aus langwierigen evolutionären Prozessen geboren wurde. Basierend auf der neusten Forschung könnte sich unsere Biologie so anpassen, dass Unsterblichkeit möglich ist. Aber zu welchem Preis? Venki Ramakrishnan studierte Biologie in Vadodara, Indien. Es folgten zahlreiche Stationen in den USA u. a. in Yale. Seit 1999 forscht er in Cambridge.  2009 wurde er mit dem Nobelpreis für Chemie »für die Studien zur Struktur und Funktion des Ribosoms« ausgezeichnet.
Ramakrishnan, Venki
Klett-Cotta
Der Osten und das Unbewusste. Wie Freud im Kollektiv verschwand
Medizin/Biologie

Der Osten und das Unbewusste. Wie Freud im Kollektiv verschwand

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Andreas Petersen schreibt die Geschichte der Psychoanalyse aus politischer Sicht und verfolgt ihre Rezeption in Ost und West: In der Sowjetunion zunächst gefördert, wurde sie in den Dreißiger Jahren vollständig verworfen. Auch im antisemitischen Dritten Reich hatten die Ideen des jüdischen Arztes Siegmund Freud keine Chance. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im Westen aber zu einem »psychological turn«: In den USA und dann in Westeuropa boomte die Neupositionierung von Individuum und Gesellschaft: Selbstverwirklichung durch Individualisierung wurde zum prägenden Gesellschaftsmodell – und die Psychotherapie ein Instrument zu ihrer Etablierung. Im Osten blieb das Unbewusste dagegen offiziell tabu. Petersen zeichnet diese folgenreiche Entwicklung plastisch nach, auch anhand charakteristischer Biografien von Analytikern, Ärzten und Psychologen, die harten Kämpfen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Andreas Petersen studierte Geschichte und Germanistik in Zürich. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin. Heute ist er Dozent für Zeitgeschichte an der interkantonalen Fachhochschule Nordwestschweiz und Leiter der Geschichtsagentur »zeit&zeugen« in Zürich und Berlin.
Petersen, Andreas
Klett-Cotta
Die große Odyssee. Wie sich die Menschheit über die Erde verbreitet hat
Medizin/Biologie

Die große Odyssee. Wie sich die Menschheit über die Erde verbreitet hat

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Lluís Quintana-Murci zeichnet die menschliche Besiedlung auf der ganzen Welt nach. Anhand ausgestorbener Menschenarten enthüllt er, wie sich die menschlichen Populationen ständig untereinander vermischten, aber auch mit archaischen Menschen wie dem Neandertaler oder dem Denisova-Menschen. Ohne Vielfalt gebe es daher keine Evolution und keinen Fortschritt. Es begann mit der ersten großen Migration vor etwa sechzigtausend Jahren, als unsere Vorfahren Afrika verließen, um sich über den gesamten Planeten zu verbreiten: Alle Menschen nicht-afrikanischer Herkunft sind Nachkommen dieser ersten «Migranten». Die moderne Populationsgenetik ermöglicht, diese Wanderungsereignisse zu datieren – und dank der weiß man heute: Wir alle sind, in unterschiedlichem Maße, multiethnisch, da unsere Genome aus einer Vielzahl von DNA-Segmenten unterschiedlichster Herkunft bestehen. Lluís Quintana-Murci studierte Biologie in Barcelona und promovierte in Pavia in Humangenetik. Es folgten Aufenthalte u. a. in Tucson und Oxford. Seit 2007 leitet er die Abteilung für Humanevolutionäre Genetik am Institut Pasteur in Paris und ist Professor am Collège de France.
Quintana-Murci, Lluís
C.H.Beck
Die Evolution der Gewalt. Warum wir Frieden wollen, aber Kriege führen. Eine Menschheitsgeschichte
Medizin/Biologie

Die Evolution der Gewalt. Warum wir Frieden wollen, aber Kriege führen. Eine Menschheitsgeschichte

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War der lange Frieden in Europa im Blick auf die gesamte Menschheitsgeschichte nur ein kurzes Zwischenspiel? Der Krieg war nun einmal immer eine Konstante der menschlichen Zivilisation – weil der Mensch gegen seine kriegerische Natur einfach nicht ankommt? Harald Meller, Kai Michel und  Carel van Schaik spüren den evolutionären Wurzeln der Gewalt nach. Die drei Autoren schreiben eine Menschheitsgeschichte der anderen Art: Sie referieren neuste Forschungen über Schimpansen und Bonobos, befassen sich mit der Archäologie von Mord und Totschlag und zeigen, wie Kriege Despoten, Staaten, aber auch Götter groß machten. Ihr Fazit: Menschen sind nicht zum Krieg verdammt, aber sie fallen ihm, weil sie zu wenig aufpassen, allzu leicht zum Opfer. Harald Meller studierte Archäologie, Ethnologie und Frühgeschichte an der FU Berlin und war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Köln. Seit 2004 ist er Direktor des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle. Kai Michel hat in Berlin Geschichte und Literaturwissenschaft studiert. Er war Wissenschaftsredakteur u.a. bei der ZEIT und der WELTWOCHE und schrieb u.a. für die FAZ, GEO und BRAND EINS. Er lebt als freier Autor in Zürich und im Schwarzwald. Carel van Schaik studierte Biologie in Utrecht. Nach Forschungsjahren in Den Haag und Princeton wurde er 1989 Professor der Duke University in Durham, North Carolina. Von 2004 bis zu seiner Emeritierung 2018 lehrte er an der Universität Zürich.
Meller, Harald | Michel, Kai | van Schaik, Carel
dtv
Warum wir träumen. Was uns das Gehirn im Schlaf über unser Leben offenbart
Medizin/Biologie

Warum wir träumen. Was uns das Gehirn im Schlaf über unser Leben offenbart

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Warum, wie und was träumen wir? Rahul Jandial erklärt in seinem Buch zum Beispiel, dass unser Gehirn, während wir träumen, mindestens so aktiv ist wie im Wachzustand. Er zeigt, dass Träume Vorboten von Krankheiten sein können und dass man lernen kann, sich an die eigenen Träume zu erinnern und diese aktiv zu erleben. So lassen sich auch wiederkehrende Albträume umschreiben, um weniger beängstigend zu sein. Und  Wissenschaftler/innen sind in der Lage, auf Basis unserer Träume psychologische Profile von uns zu erstellen. In diesem Buch werden zahlreiche Fakten und Fallgeschichten aus und um das Reich der Träume versammelt, die zeigen, wie man ihre Kräfte für sich nutzen kann. Rahul Jandial ist Gehirnchirug und Neurowissenschaftler. Er studierte in Berkeley, San Diego und San Francisco und ist Distingushed Professor in Oxford und Harvard. Er forscht derzeit am City of Hope Cancer Center in Los Angeles.
Jandial, Rahul
Rowohlt
Die Salze der Erde. Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben
Medizin/Biologie

Die Salze der Erde. Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben

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Die Existenz der Menschheit hängt am Kreislauf der Elemente. Drei der wichtigsten sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Doch ihre Ströme sind längst gestört, was die globalen Lebensgrundlagen gefährdet. Phosphor, Stickstoff und Kalium haben somit viel mit knappen Ressourcen, globaler Ungerechtigkeit und letztendlich dem ökologischen Kollaps zu tun – und doch wissen wir immer noch wenig über diese Stoffe. Kerstin Hoppenhaus begibt sich auf die Spur dieser Elemente, um die Welt besser zu verstehen: von der einzelnen Zelle zum Ökosystem, vom überdüngten Acker bis in die hohen Häuser der Politik. Hoppenhaus zeigt: Die Geschichte dieser Elemente ist eine von industriellem Fortschritt und ökologischer Kurzsichtigkeit, von Kolonialismus und weltweiten Netzwerken – Zusammenhänge, ohne deren Verständnis eine nachhaltige Zukunft schwer denkbar ist. Kerstin Hoppenhaus studierte Biologie in Jena und Wissenschaftsfilm an der Filmakademie Baden Württemberg in Ludwigsburg. Danach führte sie Regie bei Doku-Serien für Arte. Seit 2010 arbeitet sie mit ihrer eigenen Produktionsfirma u. a. für DIE ZEIT, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und die BBC.
Hoppenhaus, Kerstin
Hanser
Eugenische Phantasmen. Eine deutsche Geschichte
Medizin/Biologie

Eugenische Phantasmen. Eine deutsche Geschichte

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Dagmar Herzog unternimmt den Versuch, eine Geistesgeschichte der geistigen Beeinträchtigung zu schreiben. Sie zeichnet Debatten über den Wert des Lebens behinderter Menschen nach, wie sie in den letzten zwei Jahrhunderten geführt wurden und was gar in das Massenmordprojekt der Nazis mündete. Die Debatte um Eugenik ist dennoch nicht verschwunden – vor allem in Deutschland. In diesen politisch und emotional hoch aufgeladenen Auseinandersetzungen vermischten sich Konzepte aus Medizin und Pädagogik mit religiös-theologischen Vorstellungen. Wie aber soll man über Mitbürger/innen mit kognitiven Beeinträchtigungen und psychiatrischen Diagnosen denken, fühlen und vor allem mit ihnen umgehen? Beim Streit über diese Frage rangen die Deutschen auch stets um ihr Selbstverständnis als Nation. Dagmar Herzog studierte an der Duke University in Durham, North Carolina und an der Brown University in Providence, Rhode Island. Sie lehrte an der Michigan State University, in Harvard sowie in Princeton. Seit 2005 ist sie Professorin für Geschichte der City University in New York. 2023 wurde sie mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis ausgezeichnet.
Herzog, Dagmar
Suhrkamp
Generation Angst. Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen
Medizin/Biologie

Generation Angst. Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen

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Die Dreifaltigkeit der technologischen 2010er Jahre: Smartphones, Social-Media, Selfies. Eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen verbringt seitdem Stunden am Tag damit, sich durch Beiträge von Influencer/innen zu scrollen, anstatt sich mit Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld zu befassen. Manche nehmen nicht einmal mehr Blickkontakt zu ihnen auf. Die Generation Z, die erste, die ihre Pubertät mit den neuen Medien durchlebt, wurde zum Testobjekt für das Aufwachsen in einer zunehmend digitalen Umgebung. Wie Jonathan Haidt auf Grundlage umfangreichen Datenmaterials zeigt, war dieses Experiment katastrophal. Die allumfassende Neuverdrahtung menschlicher Beziehungen hat dazu geführt, dass sich die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen rapide verschlechtert hat. Haidt erklärt, was wir alle tun können, um ihnen ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Jonathan Haidt studierte Philosophie in Yale sowie Psychologie in Philadelphia und Kulturpsychologie in Chicago. Er war Assistenzprofessor an der University of Virginia in Charlottesville und Gastprofessor in Princeton. Seit 2011 ist er Professor für Psychologie  an der Leonard N. Stern School of Business in New York.
Haidt, Jonathan
Rowohlt
Mission Fühlen. Was wir von der Weltraumpsychologie für unseren Alltag lernen können
Medizin/Biologie

Mission Fühlen. Was wir von der Weltraumpsychologie für unseren Alltag lernen können

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Astronaut/innen erleben Herausforderungen und Gefühle, denen wir uns auch auf der Erde stellen müssen, besonders intensiv. Womöglich können wir also von ihnen nicht nur über den Weltraum, sondern auch über uns selbst etwas lernen. Einsamkeit, Zukunftsängste und Stress nehmen schließlich weltweit zu, Bedürfnisse wie Zusammengehörigkeit und Teilhabe werden immer weniger befriedigt. Die Psychotherapeutin und Teampsychologin Alexandra de Carvalho arbeitet in dem sehr jungen Feld der Weltraumpsychologie und versorgt uns in ihrem Buch mit Strategien für mehr Widerstandskraft und Krisenfestigkeit im Alltag: Wie schafft man trotz Distanz Verbindungen zu anderen Menschen? Wie sorgen wir für ein gutes Miteinander bei der Arbeit, unter Freunden oder in der Familie? Was gelingt gut im All – und woran scheitern selbst Raumfahrer/innen häufig? De Carvalho hat wissenschaftlich fundierte Antworten darauf. Alexandra de Carvalho studierte klinische Psychologie und erhielt ihre  Approbation am IPP Bochum. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Witten/Herdecke und leitet seit 2015 das Team »Humane Faktoren« beim Österreichischen Weltraumforum in Wien. Derzeit promoviert sie an der Universität Bielefeld.
de Carvalho, Alexandra
S. Fischer
Die Magie der Gemeinschaft. Was uns mit Tieren und künstlichen Intelligenzen verbindet
Medizin/Biologie

Die Magie der Gemeinschaft. Was uns mit Tieren und künstlichen Intelligenzen verbindet

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Die mentale Leistungsfähigkeit des Homo sapiens hat im Lauf der Evolution stetig zugenommen. Dennoch handeln Menschen im Alltag meist wie Tiere: unbewusst und irrational. Selbst wichtige Lebensentscheidungen, wie etwa die Wahl des Lebenspartners, werden eher mit dem Bauch statt mit dem Kopf getroffen. Karsten Brensing fragt sich daher: Wie gelingt es uns, mit unserem Steinzeitgehirn auf aktuelle Lebensanforderungen wie KI etc. adäquat zu reagieren? Wie wird der Spagat zwischen der Nutzbarmachung von modernen Technologien im Einklang mit unseren biologischen Wurzeln möglich? Fortschritt ist nicht aufzuhalten und verspricht nie dagewesenen Wohlstand. Wenn wir laut Brensing das Tier in uns jedoch nicht akzeptieren und umarmen, geraten wir in Gefahr, sehr unglücklich zu werden. Das sei der Schlüssel für die Herausforderungen unserer Zeit und für ein glückliches Leben. Karsten Brensing flüchtete nach einer Elektrikerlehre 1989 aus der DDR. Im Westen studierte er in Göttingen und Kiel Biologie. Von 1997 bis 2004 Lehrbeauftragter an der FU Berlin, war er darauf zehn Jahre lang wissenschaftlicher Leiter des Deutschlandbüros der Wal- und Delfinschutzorganisation WDC. Seither arbeitet er als selbstständiger Berater und Autor.
Brensing, Karsten
Berlin Verlag
Eva. Das Wunder des weiblichen Körpers – und wie er seit 200 Millionen Jahren die Entwicklung des Lebens auf der Erde vorantreibt
Medizin/Biologie

Eva. Das Wunder des weiblichen Körpers – und wie er seit 200 Millionen Jahren die Entwicklung des Lebens auf der Erde vorantreibt

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Es ist noch nicht lange her, dass sich die Wissenschaft fast ausschließlich auf den männlichen Körper konzentrierte. Erst in den letzten 15 Jahren haben Forscher/innen verschiedener Disziplinen neue Entdeckungen dazu gemacht, wie sich der Körper der Frau im Lauf der Evolution entwickelt hat, wie er funktioniert, was es wirklich bedeutet, biologisch weiblich zu sein und sich Fragen wie diesen gestellt: Warum menstruieren Frauen? Sind sie in der Natur wirklich das schwächere Geschlecht? Und war Sexismus eventuell gar nützlich für die Evolution? Cat Bohannon unternimmt aufgrund von Forschungserkenntnissen eine Neubeschreibung der Geschichte des Frauseins. Sie zeichnet den Entwicklungsverlauf des weiblichen Körpers nach. Warum der Homo sapiens eine so erfolgreiche und dominante Spezies geworden ist, wird damit in ein ganz neues Licht gerückt. Cat Bohannon studierte in Norfolk Literaturwissenschaften und promovierte über die Entwicklung von Erzählung und Kognition. Sie lebt als freie Forscherin und Autorin in Seattle.
Bohannon, Cat
C. Bertelsmann
Seelenzauber. Aus Wien in die Welt. Das Jahrhundert der Psychologie
Medizin/Biologie

Seelenzauber. Aus Wien in die Welt. Das Jahrhundert der Psychologie

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Steve Ayans Buch führt seine Leser/innen zurück ins Wien des Fin-de-Siècle, als dort die Psychotherapie geboren wurde. Was ist ein Mensch? Wo beginnt ein für ihn absonderliches Verhalten? Sind Lust und Verlangen die elementaren Gefühle, die ihn antreiben? Und kann man Traumata, Ängste und Depressionen heilen, anstatt sie als Produkte unausweichlicher menschlicher Lebenserfahrungen zu dulden? Diese Fragen, die sich vorher, wenn überhaupt, nur die Philosophie in abgewandelter Form über die Abgründe der Seele stellte, versuchten visionäre Nervenärzte wie Sigmund Freud, C. G. Jung und Alfred Adler nun medizinisch zu beantworten. Die Psychoanalyse zementierte damit eine der Säulen der westlichen Zivilisation: das Versprechen von persönlichem Wohlbefinden. Heute wohl das Lebensziel für die meisten Menschen – damals eine neue und revolutionäre Idee. Steve Ayan studierte in Berlin, Düsseldorf, Reading und Neapel Psychologie, Literaturübersetzung und Wissenschaftsjournalismus. Er ist seit 2003 Redakteur beim Verlag Spektrum der Wissenschaft.
Ayan, Steve
dtv