Alien Earths. Auf der Suche nach neuen Planeten und außerirdischem Leben

Lisa Kaltenegger promovierte 2004 im Fach Astronomie in Graz. Danach arbeitete sie in den Niederlanden für die Europäische Weltraumorganisation ESA, worauf ein Wechsel nach Harvard und 2010 ans Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg folgte. Seit 2014 lehrt sie an der Cornell University in Ithaca, New York. Foto: Cornell University Marketing Group Jason Koski.

Völlig losgelöst von der Erde

Von fremden Weltallwelten und Exoplaneten: Die österreichische Astrophysikerin Lisa Kaltenegger schreibt über Astronomie und die Suche nach Leben im Kosmos.

Der amerikanische Wissenschaftler Carl Sagan moderierte bis zu seinem Tod 1996 eine der beliebtesten Sendungen über Astronomie im amerikanischen Fernsehen. Heute arbeitet und forscht die Salzburgerin Lisa Kaltenegger in seinem Büro an der renommierten Cornell University in Ithaca im US-Bundesstaat New York. Zugleich leitet sie seit zehn Jahren als Direktorin das Forschungsinstitut, das Sagans Namen trägt und welches sich qua Titel mit der Suche nach Leben im All beschäftigt. Eben davon erzählt die Physikerin und Astronomin in »Alien Earths«. Sie eröffnet ihr lebendig geschriebenes Buch mit der These, dass neues Leben im Kosmos wohl tatsächlich in nicht allzu langer Zeit entdeckt wird. Daran schließen sich weitere große Fragen an: Ja, was ist eigentlich Leben? Wie kann man Leben finden? Wie kann eine lebensfreundliche Welt aussehen? Welche Exoplaneten kommen als Kandidaten in Frage, auf denen Lebensformen entdeckt werden könnten? Eine genaue Kopie der Erde ist heute – noch – nicht bekannt. Doch angesichts immer tiefer ins Weltall vordringender und es erforschender Instrumente, Satelliten und Teleskope – etwa des »Space Telescope« der NASA, das nach James Webb benannt wurde –, mutet es nur als Frage der Zeit an, bis ein Felsplanet entdeckt werden dürfte, der Zeichen von Wasser und Sauerstoff, Basis jeden menschlichen Seins, enthält, und damit langgehegte wissenschaftliche Annahmen auf den Kopf stellt. Im Schlusskapitel dreht Kaltenegger dann die Perspektive um. Darin schaut sie aus kosmischer Sicht auf die Erde und erörtert die Frage, ob aus planetarischer Ferne die Menschheit die Erde als bewohnbaren Planeten eingestuft und als solcher identifiziert worden wäre, veränderte sich doch die Welt im Lauf von Abermillionen Jahren ziemlich radikal. Dass inzwischen ein Asteroid nach der Autorin benannt wurde, jener mit der Nr. 7734, liegt auf der Hand angesichts ihrer aufklärerischen Attitüde, ihres Forscherdrangs und des leichthändigen Vermittlungsstils, in dem sie aufregende Fakten zu Kosmologie und Astrobiologie zu präsentieren vermag und dabei humorvoll auch nicht auf Anekdotisches und Persönliches, Gespräche mit Wissenschaftlern aus vielen Ländern, vergisst. (Foto: Gemeinfrei)

Alien Earths. Auf der Suche nach neuen Planeten und außerirdischem Leben


Kaltenegger, Lisa
Droemer